In der "Krone" muss es einen Redakteur geben, der für die Veröffentlichung möglichst unvorteilhafter Fotos von unliebsamen politischen Frauenspersonen verantwortlich ist. Vor allem linke Wiener Politikerinnen konnten bisher sicher sein, mit einem möglichst schiachen Bild ins Blatt gerückt zu werden. Mit dem Abgang der Stadträtinnen Sandra Frauenberger und Renate Brauner beziehungsweise dem möglichen Abgang der Grünen Maria Vassilakou drohte das Misogynieressort in der Krone zumindest vorläufig arbeitslos zu werden.

Aber: Noch gibt es Hoffnung. Die Stadt Wien und Renate Brauner sind übereingekommen, die Stadträtin weiterzubeschäftigen. Es warat nämlich wegen der "Daseinsvorsorge".

Das ist nicht, was man glaubt, sondern gilt vor allem für "Aufgaben wie Wasserversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung, Gesundheits- und soziale Dienstleistungen und öffentlichen Personennahverkehr". Denn die Stadt sorgt damit für unser Dasein vor.

Frau Brauner hingegen soll "ihre Tätigkeiten als Schnittstelle zwischen Magistrat, Wien-Holding, den Wiener Stadtwerken und weiteren mit Daseinsvorsorge, Kommunalwirtschaft und internationalen Wirtschaftsbeziehungen befassten Stellen ausüben".

Das ist wichtig, weil vielleicht sonst ausländische Daseinsvorsorger auf Besuch nicht zum Magistrat finden. Und der Bildredakteur hat auch weiter was zu tun. (Hans Rauscher, 16.5.2018)