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Die Lufthansa wusste zwischenzeitlich nicht, wo ihre einzelnen Jets standen.

Foto: reuters/Pfaffenbach

Eine schwere Computerpanne hat am Mittwoch den Betrieb am Frankfurter Flughafen behindert. Der Betreiber Fraport bestätigte Informationen der Lufthansa, dass eine wichtige Datenbank ausgefallen war, über die verschiedene Dienstleister zur Flugzeugabfertigung disponiert werden. Das System habe von 03.30 bis 13.00 Uhr nicht zur Verfügung gestanden, sagte ein Fraport-Sprecher.

Notverfahren

71 von insgesamt 1.560 geplanten Flügen seien gestrichen worden. Nach dem Ausfall habe ein Notverfahren gegriffen, das auch funktioniert habe, erklärte die Fraport. Allerdings sei damit nicht die gleiche Kapazität möglich wie sonst üblich.

Die Lufthansa, die als Hauptkunde rund zwei Drittel aller Flüge am größten deutschen Flughafen bestreitet, wusste zwischenzeitlich nicht, wo ihre einzelnen Jets standen. Man habe die Crews bitten müssen, per Funk oder Telefon ihre Position an die Betriebszentrale zu melden. Fluggastbrückenfahrer, Gästebetreuer oder Gepäckabfertiger mussten per Funk an die jeweiligen Standorte der Flugzeuge gelenkt werden. "Man fühlte sich in alte Zeiten versetzt", sagte ein erfahrener Flughafen-Mitarbeiter.

Kritik

Bis zum Mittag habe man 23 Flüge mit zusammen 2.600 Gästen streichen müssen, klagte die Fluggesellschaft. Dazu habe es etliche Verspätungen und verpasste Anschlussflüge gegeben. Im scharfen Ton kritisierte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister den Flughafenbetreiber: "Ich erwarte, dass das Fraport-Management die offensichtlich vorhandenen Infrastrukturprobleme schnell in den Griff bekommt." Die beiden Unternehmen streiten sich seit Monaten über die Abfertigungskosten. (APA, 16.5.2018)