Ried im Innkreis – Die SV Ried hat im Kampf um die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag einstecken müssen. Die Innviertler verloren am Freitagabend vor eigenem Publikum den Schlager gegen den TSV Hartberg mit 0:1 und fielen damit in der Tabelle auf Rang vier zurück. Hartberg machte einen großen Schritt zum Vizemeistertitel, der Aufstieg ist aber in Schwebe, die Steirer stehen ohne Lizenz da.

Hartberg wurde auch vom Protestkomitee der Bundesliga in zweiter Instanz die Lizenz verweigert. Ihnen bleibt damit nur noch der Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht. Aufgrund des Sieges gegen die Rieder und der sportlichen Aussichten wird man diesen Versuch wohl wagen, eine Entscheidung darüber wird Anfang nächster Woche fallen.

Zum Matchwinner in der Keine Sorgen Arena avancierte Dario Tadic mit seinem 15. Saisontor. Die Hartberger halten damit bei 62 Zählern. Zwei Runden vor Schluss ist der Vorsprung auf den neuen Dritten aus Wiener Neustadt (58), der seinerseits in Wattens nur 1:1 spielte, recht komfortabel. Ried folgt mit 57 Punkten dahinter. Der Zweite steigt neben Meister FC Wacker Innsbruck (71), der beim FC Liefering ein 2:2 holte, fix auf. Der Dritte tritt in der Relegation, sofern diese überhaupt stattfindet, gegen Bundesliga-Schlusslicht SKN St. Pölten an.

Üble Vorzeichen

Die etwas weniger als 5.000 Zuschauer erlebten schon kurz nach Beginn eine Schrecksekunde, Thomas Rotter traf nach einem Corner von Tadic per Kopf die Latte (4.). Aufseiten der Rieder war ein Kopfball von Chabbi das Gefährlichste, Goalie Florian Faist reagiert mit dem Fuß glänzend (39.).

Nach dem Seitenwechsel war die Partie auf einem absoluten Topniveau, ging es flott hin und her. Entscheidend für Hartberg war wie so oft in der Saison eine Standardsituation. Nach Sanogo-Flanke köpfelte Tadic ein (50.), die Abwehr der Rieder machte keine gute Figur. Es war Hartbergs 15. Kopfballtor in dieser Saison.

Mit dem Mute der Verzweiflung drängten die Rieder hernach auf den Ausgleich. Manfred Gollner rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Chabbi (77.). Auf Hartberger Seite traf Roko Mislov noch die Querlatte (81.). Am Ende lag noch das 1:1 in der Luft, Siegfried Rasswalder konnte bei einem Chabbi-Kopfball aber auf der Linie klären (85.).

Hartberg blieb damit auch im vierten direkten Saisonduell gegen die Innviertler unbesiegt, feierte den dritten Sieg. Für Ried war es die erste Heimniederlage nach zuletzt vier Siegen nacheinander.

Die Oberösterreicher treffen in den ausstehenden zwei Partien noch auswärts auf Wattens sowie auf Kapfenberg. Hartberg gastiert in Kapfenberg und empfängt Austria Lustenau. Wiener Neustadt tritt noch gegen Innsbruck und bei Liefering an.

KSV trennt sich im Schnellverfahren von Coach Rapp

Der Kapfenberger SV trennte sich unmittelbar nach dem 3:3-Remis gegen den FAC von Trainer Stefan Rapp. "Es gibt zwei Versionen. Wegen des Interviews vor dem Spiel und weil ich einen Spieler nicht aufgestellt habe. Ich bin überrascht, hätte es gerne mit Anstand beendet", sagte der 46-Jährige im Sky-Interview. Rapp hatte vor der Partie erläutert, warum er seinen Vertrag nicht verlängern wird.

"Er hat dabei klar gesagt, dass er nicht mehr mit uns zusammenarbeiten will", verlautete KSV-Präsident Erwin Fuchs. Deshalb habe man den Entschluss gefasst, die Trainer-Ära vorzeitig zu beenden. Bis Saisonende wird Assistenztrainer Karl Heinz Kubesch die Mannschaft coachen. (APA, red, 18.5. 2018)

Ergebnisse – 34. Runde:

SV Ried – TSV Hartberg 0:1 (0:0)
Tor: Tadic (50.)

FC Liefering – Wacker Innsbruck 2:2 (1:1)
Tore: Niangbo (36.), Dembele (89.) bzw. Dedic (45.), M. Harrer (62.)

WSG Wattens – SC Wr. Neustadt 1:1 (0:0)
Tore: Katnik (71.) bzw. Salihi (56.)

Kapfenberger SV – FAC 3:3 (1:1)
Tore: Plank (17.), Haas (48.), Racic (65.) bzw. Belem (11.), Lubega (88.), Fraisl (93.)

Blau-Weiß Linz – SC Austria Lustenau 0:2 (0:1)
Tore: Paulo Victor (33.), Krainz (80.)