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Milliardär Roman Abramowitsch will in London Fußball schauen.

Foto: AP Photo/Matt Dunham, File

Moskau – Russland wirft Großbritannien eine "unfaire und unfreundliche Behandlung" russischer Geschäftsleute vor. Kremlsprecher Dmitri Peskow machte die Bemerkung am Montag in Zusammenhang mit Berichten, wonach London die Verlängerung des Visums für den Oligarchen Roman Abramowitsch hinauszögere.

Er habe aber keine Informationen dazu und könne nichts sagen, ergänzte Peskow nach Angaben der Agentur Interfax. Ein Sprecher von Abramowitsch in Moskau lehnte es auf Nachfrage ebenfalls ab, sich zu der Frage zu äußern. Dem Milliardär gehört in London der Fußballklub FC Chelsea.

Kritischer Bericht

Für Peskow passten die mutmaßlichen Probleme Abramowitschs aber zu einem russlandkritischen Bericht, den der Außenausschuss des britischen Parlaments am Montag veröffentlicht hatte. Die großen russischen Vermögen in London wirken nach Einschätzung der Autoren korrumpierend. Der Finanzplatz müsse sich davor schützen.

Peskow nannte den Bericht ein Beispiel für die "russophobe Manie in Großbritannien". Russische Unternehmen sollten mit unlauteren Methoden von internationalen Märkten verdrängt werden. Die Botschaft in London sprach von antirussischer Propaganda.

Das Verhältnis zwischen Großbritannien und Russland ist derzeit wegen des Giftanschlags auf den Ex-Agenten Sergej Skripal gespannt. London macht Moskau dafür verantwortlich, Russland weist das zurück. (APA, 21.5.2018)