Die Behebung des Problems ohne Datenverlust dauert ein bis zwei Stunden und setzt Zugang zu einem funktionierenden Rechner voraus.

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Updates für Windows sind komplexe Angelegenheiten, die deswegen eine gewisse Tendenz für Probleme nach der Installation aufweisen. So auch beim "April 2018 Update". Dieses hatte Microsoft ohnehin erst mit Verspätung in Umlauf gebracht, weil – so berichteten Insider – bei Vorabtests im Insider-Programm eine erhöhte Neigung zu Bluescreens aufgefallen war. Doch genau über solche klagen nun wieder User, die gerade die Aktualisierung erhalten.

System lahmgelegt

Die Betroffenen melden, dass ihnen das Update für die Installation angezeigt wird. Nach dem Neustart sollte das Paket eigentlich eingespielt werden, stattdessen meldet sich allerdings ein "Bluescreen", der nach der Auswahl einer Tastatursprache fragt. Anschließend hat der Nutzer die Möglichkeit, entweder einen Rollback durchzuführen oder ins System zu starten.

Allerdings funktioniert die Zurücksetzung auf den vorherigen Stand nicht – der Rechner startet lediglich neu – und auch das Betriebssystem selber funktioniert nicht mehr ordnungsgemäß. Stattdessen landet man auf einem leeren, schwarzen Desktop und erhält eine Fehlermeldung. Auch andere Standard-Reparaturoptionen gehen nicht.

Avast in Verdacht

Betroffene Redditnutzer sind dem Problem auf den Grund gegangen. Hauptverdächtiger ist nicht Microsoft, sondern der Virenscanner von Avast. Beinahe alle, die jüngst solche Probleme mit dem April-Update hatten, verwendeten diesen. Weil diese aber erst seit kurzem auftreten, vermutet man ein jüngeres Update für das Sicherheitstool als Urheber.

Auch auf dem privaten Rechner des Autors dieses Artikels läuft Avast. Dort verlief die Installation des April-Updates problemlos – sie wurde allerdings bereits Ende des vergangenen Monats durchgeführt. Ein Indiz, dass die vorgebrachte These bestärkt.

Reparatur möglich, aber aufwändig

Wer Avast nutzt und von dem Problem betroffen ist, hat zwei Lösungen zur Auswahl. Die erste ist eine komplette Neuinstallation von Windows, was allerdings auch die Löschung bestehender Daten bedeutet. Die zweite ist die Befolgung einer Anleitung in 23 Schritten, mit der man Avast entfernt und Windows repariert. Für diese benötigt man rund zwei Stunden Zeit, zwei USB-Sticks und Zugang zu einem funktionierenden PC.

Wer Avast nutzt und das Update noch nicht eingespielt hat, sollte den Virenscanner zuvor sicherheitshalber deinstallieren. Generell ist es zur Vermeidung von Problemen anzuraten, vor einer großen Windows-Aktualisierung etwaige Sicherheitssoftware rauszuwerfen und danach wieder frisch zu installieren. (gpi, 23.05.2018)