Podersdorf – Seit 2014 stehen Siedlungen, Wege und Bestattungsplätze bei Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See), die teilweise aus der Zeit der Awaren stammen, im Mittelpunkt von archäologischen Untersuchungen. Nun sollen die Ergebnisse präsentiert werden, teilte die an dem Projekt beteiligte Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Mittwoch mit.

Bei dem Gebiet südlich der Gemeinde handelt es sich laut der Zentralanstalt um eine der wenigen Fundstätten aus der Zeit der Awaren in Österreich. Diese beherrschten im Frühmittelalter den Großteil des Raums vom Neusiedler See bis zum Schwarzen Meer.

Ergiebige Magnetfeldmessungen

Bei den Untersuchungen im Burgenland führte die Abteilung für Angewandte Geophysik der ZAMG großflächige Magnetfeldmessungen durch. Dabei wurden mehrere bisher unbekannte Siedlungen, Wege und Bestattungsplätze aus der Zeit der Urgeschichte bis ins Mittelalter entdeckt. "Hier kann man dann gezielt graben. Das spart Zeit, Mühe und eine unnötige Zerstörung des Bodens", meinte ZAMG-Experte Ralf Totschnig.

Im heurigen Jahr seien Spuren eines römischen Gehöfts gefunden worden. Im Vorjahr wurden am Rande eines Gräberfeldes aus der Zeit der Awaren die Überreste von fünf Personen in einem Grubenhaus entdeckt. Die Gründe für diese ungewöhnliche Bestattungen sollen durch genetische und anthropologische Untersuchungen geklärt werden.

An dem Projekt in Podersdorf sind neben der ZAMG auch die Universität Innsbruck und das Naturhistorischen Museum (NHM) Wien beteiligt. Am Freitag präsentieren Experten ihre Arbeiten und Forschungsergebnisse im Pfarrzentrum in Podersdorf. (APA, red, 24.5.2018)