Gegen den Trend: Die Uni Wien verbesserte sich in der neuesten Ausgabe des CWUR-Rankings von Platz 250 auf 171. In diesem Bereich, also zwischen 150 und 200, wird sie auch in den meisten anderen internationalen Ranglisten der besten Universitäten eingestuft.

Uni Wien

Seit zu Beginn des 21. Jahrhunderts die ersten globalen Universitätsrankings erschienen, gab es für Österreichs Hochschulen wenige Erfolgsmeldungen. Das ändert sich auch mit der jüngsten Rangliste nicht, die das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Center for World University Rankings (CWUR) auf Basis von sieben Faktoren erstellt hat: Qualität der Lehre, Beschäftigungsverhältnisse der Alumni, Qualität der Fakultät, Forschungsleistung, Qualitätspublikationen, Einfluss, Patente und Zitierungen. Die Forschung macht 70 Prozent der Gesamtpunktzahl aus.

In das aktuelle CWUR-Ranking werden die besten 1.000 von insgesamt rund 18.000 Universitäten weltweit aufgenommen. In dieser Liste ist Österreich mit immerhin elf Universitäten vertreten. Gegenüber dem Vorjahr haben sich allerdings nur vier Universitäten verbessert, während sieben zurückfielen. Hier die aktuellen Platzierungen der österreichischen Unis:

  1. Universität Wien, Rang 172
  2. Medizinische Universität Wien, Rang 267
  3. Universität Innsbruck, Rang 301
  4. Technische Universität Wien, Rang 401
  5. Medizinische Universität Innsbruck, Rang 466
  6. Medizinische Universität Graz, Rang 613
  7. Universität Graz, Rang 647
  8. Technische Universität Graz, Rang 718
  9. Universität für Bodenkultur Wien, Rang 753
  10. Veterinärmedizinische Universität Wien, Rang 897
  11. Johannes-Kepler-Universität Linz, Rang 975

Verbessert haben sich vor allem die Uni Wien (2017: Rang 250) und die Uni Innsbruck (2017: Rang 371).

Nötige Erhöhung der Forschungsmittel

Nadim Mahassen, Präsident des Center for World University Rankings, kommentierte die Gesamtleistung der österreichischen Universitäten eher kritisch: "Ein wichtiger Faktor in der Rangliste ist die Forschung, und die österreichischen Institutionen werden es zunehmend schwerer haben, in Zukunft mit globalen forschungsintensiven Universitäten, wenn die Regierung ihre Ausgaben für wissenschaftliche Forschung nicht erhöht."

In den Top-10 finden sich die üblichen US-Universitäten, eine Konstante in allen mittlerweile sieben verschiedenen globalen Uni-Rankings. Die aktuelle CWUR-Rangliste wird von den folgenden Universitäten angeführt (in Klammer die Platzierung im Vorjahr):

  1. Harvard-Universität (1)
  2. Stanford-Universität (2)
  3. Massachusetts Institute of Technology (3)
  4. Universität Cambridge (4)
  5. Universität Oxford (5)
  6. Universität von Kalifornien in Berkeley (7)
  7. Universität Princeton (9)
  8. Columbia-Universität (6)
  9. California Institute of Technology (11)
  10. Universität Chicago (8)

Vorbild ETH Zürich

Die beste kontinentaleuropäische Universität ist, wie in den meisten anderen Ranglisten, die ETH Zürich, hier auf Rang 28. Einen Platz dahinter ist bereits die Sorbonne in Paris, die im Ranking von der rezenten Zusammenführung der Unis Paris 4 und Paris 6 profitiert. In Frankreich hat man übrigens noch weitere Uni-Zusammenlegungen geplant – nicht zuletzt deshalb, um in den Rankings besser abzuschneiden.

Die USA sind mit 213 Universitäten auch in den Top 1.000 am häufigsten vertreten, gefolgt von China mit 108. Während die US-Unis in den letzten Jahren weniger wurden, wurden die chinesischen Unis unter den Top 1000 deutlich mehr. Auf den Rängen folgen Großbritannien (62), Frankreich (58) und Japan (56) sowie Deutschland (54), Italien (45), Spanien (38), Südkorea (35) und Kanada (28).

Aufschlussreiche Trends

Aufschlussreicher sind einige internationale Trends, die sich in den vergangenen Jahren abzeichneten: Während die Zahl der US-Unis unter den Top 1.000 zurückgeht, haben sich die Top Ten der britischen Universitäten trotz der politischen Instabilität wegen des Brexits im Vergleich zum letzten Jahr verbessert oder sind gleich geblieben. Zwei deutsche Universitäten – Heidelberg und München – haben es erstmals in die Top 50 geschafft. Und noch wichtiger: Wohl auch aufgrund von Deutschlands Anstrengungen, Exzellenz an deutschen Hochschulen zu stärken, verbesserten sich gleich neun der zehn besten deutschen Unis im Vergleich zum Vorjahr. (tasch, 28.5.2018)