Gemütlich die Uferpromenade entlang zum Einstieg.

Foto: Thomas Neuhold

Der Einstieg befindet sich ein paar Meter über dem Wasser.

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Der Gosausee-Klettersteig ist gut gesichert und mit ausreichend Trittbügeln ausgestattet.

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An der Südseite des Gosausees dominiert der Gosaukamm die Szenerie.

Foto: Thomas Neuhold

Geht es nach den Tourismuswerbern aus der steirischen Ramsau gleich ums Eck, dann hat heuer der erste Klettersteig der Alpen ein halbrundes Jubiläum: Der vom Geografen und Naturforscher Friedrich Simony im Jahr 1843 errichtete, mit Seilen, Trittstufen und Eisenleitern gesicherte Weg hinauf zum fast 3.000 Meter hohen Gipfel des Dachsteins gilt als der erste Klettersteig der Alpen. Der Dachstein-Steig "feiert" heuer sein 175-jähriges Bestehen.

Der alte Simony hätte sich wohl nie träumen lassen, welchen Boom das "Klettern" am Stahlseil einmal erleben wird. Es gibt inzwischen Eisenwege sonder Zahl. Allein hier im Dachsteingebiet sind es sicher über 30. Und selbst einstige Skeptiker müssen eingestehen, dass da ein paar ganz schöne dabei sind. Der Gosausee-Klettersteig im oberösterreichischen Gosau, an der Nordseite des Gosaukammes zum Beispiel.

Staunende Spaziergänger als Publikum

Geschickt haben die Errichter der namensgebenden steirischen Alpinschule Laserer den Steig knapp oberhalb der Wasseroberfläche in die Wand geschraubt. Den Blick hat man dabei immer auf den vergletscherten Dachstein gerichtet. Auf der anderen Seeseite noch ein Blickfang: Die wilden Zacken des Gosaukammes ragen wie ein Hahnenkamm in den Himmel. Dazwischen die oft bis in den Sommer hinein mit Schnee gefüllten Rinnen.

Hat man die Querung entlang der Wasseroberfläche absolviert, klettert man über den Seerundweg hinweg in die darüberliegende Wand. Als Publikum hat man staunende Spaziergänger. Und noch etwas zeichnet den "Laserer-Alpin" aus: Der Zustieg ist kurz und die Via Ferrata ist nicht so vertrottelt schwierig wie manch anderer moderne Klettersteig. Der Steig ist mit "C" für "schwierig" bewertet, insgesamt ist er aber meist etwas leichter.

Kaum Probleme

Die Länge hält sich mit einer schwachen Kletterstunde in Grenzen, also können hier auch Schwächere einmal ins Stahlseil greifen, ohne sich in allzu große Gefahr zu begeben. Selbst die anderenorts oft gefürchtete Seilbrücke ist stabil und sollte kaum Probleme machen.

Trotzdem kann die Sache im Sommer ganz schön schweißtreibend werden. Macht aber nichts, nach einem kurzen Sprung in den eiskalten Bergsee wäre auch dieses Problem gelöst. (Thomas Neuhold, 1.6.2018)

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