Manche Medikamente enthalten Wirkstoffkombinationen, die gegenüber den einzelnen Komponenten keinen Vorteil bieten.

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Nicht alle Medikamente, die sich rezeptfrei erstehen lassen, sind auch wirklich empfehlenswert. Zu diesem Schluss kommt der Verein für Konsumenteninformation (VKI), der solche Mittel auf deren Eignung untersuchen ließ und die gesammelten Ergebnisse inklusive Hinweise auf Wechsel- und Nebenwirkungen nun im Buch "100 Medikamente im Test" veröffentlicht.

39 Präparate erhielten die Bestwertung "geeignet", acht wurden als "auch geeignet" eingestuft, 24 sind demnach "mit Einschränkungen geeignet" und 29 "wenig geeignet". Gefährlich ist naturgemäß keines, da alle Medikamente ein strenge Zulassungsverfahren durchlaufen haben.

Klinische Studien als Grundlage

Die bewerteten Medikamente wurden nach Verkaufszahlen und Marktrelevanz ausgewählt. Beurteilt wurde der vom Hersteller angegebene Anwendungsbereich. Grundlage für die Einschätzung durch ein Expertengremium waren klinische Studien aus Veröffentlichungen in medizinischen Zeitschriften und wissenschaftliche Fachliteratur, so Buchautor Berhard Matuschak, Redakteur des VKI-Testmagazins "Konsument", und Franz Piribauer, Arzt und Experte für evidenzbasierte Medizin.

Abgewertet wurden unter anderem solche Medikamente, die Wirkstoffkombinationen enthalten, die gegenüber den einzelnen Komponenten keinen Vorteil bieten oder Zusatzstoffe – etwa ein Vitamin – enthalten, die für das Anwendungsgebiet keinen Nutzen haben. Keine Chance auf die Bestwertung hatten auch Präparate, deren Wirksamkeit nicht zweifelsfrei durch Studien belegt war oder wenn ihr Nutzen im Vergleich zu den Risiken zu gering war. (APA, 31.5.2018)