Nikolsdorf/Obervellach – Der Vater eines Fußballspielers ist am Samstag in Nikolsdorf in Osttirol nach einer Schiedsrichterentscheidung gegen einen seiner Söhne auf den Referee losgegangen. Er schlug den Schiedsrichter auf dem Spielfeld mit der Faust nieder und prügelte auf dem Boden weiter auf ihn ein. Auch einer der Söhne des Mannes wurde im Tumult auf dem Spielfeld handgreiflich, gab die Polizei bekannt.

Die Partie zwischen TSU Nikolsdorf und dem FC Mölltal in Kärntens 1. Klasse A ging in der 85. Minute beim Stand von 0:0 schon dem Ende zu, als das Geschehen eskalierte. Ein Nikolsdorfer Spieler reklamierte ein angebliches Foulspiel an seinem Bruder, das der Schiedsrichter aber nicht gab. Stattdessen erhielt dieser die gelb-rote Karte.

Faustschlag und Fußtritte

Daraufhin stürmte der Vater der beiden Spieler auf den Platz und versetzte dem Schiedsrichter einen Faustschlag ins Gesicht. Anschließend habe er dem auf dem Boden liegenden Mann Fußtritte gegen Kopf und Oberkörper verpasst. Als dem Schiedsrichter daraufhin der Trainer und Spieler des FC Mölltal zu Hilfe kamen, lief der Spielervater davon. Daraufhin folgte ein weiterer Tumult, bei dem einer der Söhne des Mannes einen Gegenspieler ebenfalls mit einem Faustschlag niederstreckte. Nach der Darstellung des FC Mölltal wurde der Spieler geschlagen, als dieser den flüchtenden Vater verfolgte.

Die Partie wurde abgebrochen, Nikolsdorf stand bereits drei Runden vor Schluss als Tabellenletzter fest. Im Interview mit dem ORF Kärnten zeigte sich der Schiedsrichter fassungslos: "Ich bin seit 26 Jahren Schiedsrichter und habe 3.000 Spiele geleitet. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt." Nikolsdorfs Sektionsleiter Michael Fasching kündigte einen Vereinsausschluss des Mannes an. "Solche Leute müssen vom Verein weg. Auch wenn es schade ist, weil die beiden Burschen wirklich brav sind und gut spielen", sagte Fasching. (APA, red, 3.6.2018)