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Etwa 250 Millionen Dollar an XRP könnten auf ewig in Mellons Wallets "festsitzen".

Foto: Reuters

Die sprichwörtlichen "Schlüssel zum Reichtum" sucht dieser Tage die Familie von Matthew Mellon. Mitte April ist der Geschäftsmann in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden worden. Über die Ursache seines Ablebens schwieg man sich aus. Mellon war allerdings seit Jahrzehnten opioidabhängig und hatte mit seiner Sucht schwer zu kämpfen, wie er auch in Interviews erklärte. Hoffnung gab ihm zuletzt eine experimentelle Therapie in Mexiko, wie Forbes in einem Artikel über seine letzten Tage schrieb.

Reich gemacht hatte ihn eine frühe Investition in das Kryptowährungsnetzwerk Ripple, dessen Währung XRP heißt. Zwischenzeitlich besaß er ein Vermögen, das über eine Milliarde Dollar wert war. Als zum Jahresbeginn der Wert vieler Kryptowährungen im Zuge des Bitcoin-Absturzes verfiel, stockte er sein Kontingent weiter auf. Heute soll der Bestand rund 250 Millionen Dollar wert sein.

Schlüssel in Bankfächern versteckt

Mellon soll extrem vorsichtig beim Umgang mit dem Kryptogeld gewesen sein. Er verfügte über mehrere Wallets, die jeweils einen eigenen Private Key für den Zugang voraussetzen. Diese Schlüssel soll er auf Speicherkarten hinterlegt haben, die er in unter falschem Namen angemieteten Bankschließfächern im ganzen Land versteckt hat.

Jedoch wissen nicht einmal seine Frau und seine Kinder, wo sich diese befinden. Tauchen diese Schlüssel nicht auf, so könnte das Geld auf ewig in Mellons Wallets sitzen.

Den Krypto-Nachlass retten

Wie man sicherstellen kann, dass im Falle des eigenen Todes oder anderen Notsituationen andere Menschen Zugriff auf das eigene Kryptovermägen kann, verrät Heise. Eine Möglichkeit sind etwa Online-Wallets, deren Betreiber den Zugang ermöglichen können, sofern man sich entsprechend als Erben ausweisen kann.

Wer Online-Dienstanbietern misstraut, kann Wallets auch zuhause am Rechner speichern. In dem Fall sollte man den Seed des Master Keys ausdrucken oder aufschreiben und verwahren, wo im Ernstfall auch Vertrauenspersonen Zugriff haben. Als weitere Option wird ein Multisignatur-Wallet genannte, bei dem einer der Seeds der drei Schlüssel an einen Notar geht. Der Seed des zweiten Schlüssels sollte ausgedruckt und gut aufbewahrt werden.

Mithilfe der eigenen zwei Schlüssel können weiterhin Transaktionen durchgeführt werden, es werden nicht alle drei benötigt. Im Ernstfall kann ein Erbe oder eine Vertrauensperson mit dem ausgedruckten Seed gemeinsam mit dem Notar so die Kontrolle über das Wallet übernehmen. (red, 04.06.2018)