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Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer (links) wollen die "Satire" eines Tiroler Wirts nicht auf sich sitzen lassen.

Foto: REUTERS/LEONHARD FOEGER

Innsbruck – Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Verkehrsminister Norbert Hofer (beide FPÖ) haben einen Tiroler Wirt auf Unterlassung, Veröffentlichung und Schadenersatz geklagt. Stein des Anstoßes war ein im Eingangsbereich des Lokals kurzzeitig angebrachtes Plakat der beiden Politiker mit der Aufschrift "Wir müssen draußen bleiben". Der Prozess ist laut Landesgericht für kommenden Dienstag anberaumt.

Das von einem Mitarbeiter selbst gebastelte Plakat war im Februar vorübergehend im Eingang des Lokals in Sölden gehangen. Neben dem Konterfei der beiden FPÖ-Politiker und der Aufschrift "Wir müssen draußen blieben" waren auch ein durchgestrichenes Hakenkreuz und ein Piktogramm eines Strichmännchens gezeichnet, das gerade ein Hakenkreuz entsorgt.

Wirt drohen 80.000 Euro Kosten

Wie der Wirt gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" und dem "Kurier" erklärte, könnte der Prozess existenzielle wirtschaftliche Folgen für ihn haben. Denn zusammengerechnet mit der Abgeltung immaterieller Schäden, der Veröffentlichung des Urteils und der Begleichung aller Gerichts- und Anwaltskosten drohten 80.000 Euro an Klagskosten.

Der Ötztaler beruft sich auf Satire. Man habe damit keinesfalls zum Ausdruck bringen wollen, dass Strache und Hofer Nazis seien. Vielmehr habe man damit aufzeigen wollen, "dass sich gerade solche politischen Persönlichkeiten als Mitglieder von teils schlagenden Burschenschaften zu wenig vom rechtsextremen Rand der Gesellschaft abgrenzen", sagte er gegenüber der "TT". Dem "Kurier" erklärte der Wirt, auf einen Vergleich gehofft zu haben: "Da ist aber nichts gekommen."

Neben Strache und Hofer hat auch der Fotograf und Urheber des aus dem "Profil" ausgeschnittenen Bildes den Lokalbetreiber auf Verletzung des Urheberrechts geklagt. (APA, 5.6.2018)