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Bei Apple scheint man nach den Problemen mit macOS "High Sierra" und iOS 12 nun wieder mehr Fokus auf Stabilität zu legen.

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macOS bekommt einen Dark Mode, iOS neue Augmented-Reality-Funktionen. Einige nette Neuerungen für seine Plattformen hat Apple zum Start der WWDC angekündigt. Das ganz große Killerfeature war allerdings nicht dabei. Die Neuerung mit der potenziell größten Tragweite – iOS-Apps sollen mit nur geringem Aufwand auf macOS zum Laufen gebracht werden können – soll zudem erst im nächsten Jahr eingeführt werden.

Mehr Komfort für Passworteingaben

Allerdings gibt es einige frische Features, auf die Apple im Rahmen der Keynote nicht eingegangen ist, die aber trotzdem erwähnenswert sind, schreibt The Verge. Da wäre etwa die einfache Übertragungsmöglichkeit für Zweifaktor-Codes. Wer einen solchen nicht über eine App erzeugt, sondern per SMS erhält, bekommt diesen beim entsprechenden Eingabefeld künftig den Code als Vorschlag angezeigt.

Apple-Geräte, die sich nahe zueinander befinden, können nun Passwörter miteinander austauschen, wenn sie sich in Nähe zueinander befinden. Außerdem wird die Unterstützung von Passwortmanagern verbessert. Über eine entsprechende Schnittstelle können diese als Eingabevorschlag angezeigt werden. Dieses Feature muss von den App-Entwicklern allerdings auch unterstützt werden. Außerdem kann man Siri darum bitten, ein bestimmtes Passwort anzuzeigen.

Bei Passwörtern, die man über die iCloud-Keychain speichert, warnt iOS künftig vor Wiederverwendung – und damit einen der häufigsten Gründe für Daten- und Identitätsklau, wenn Hacker es schaffen, eine Passwortdatenbank zu knacken.

"Kritische Benachrichtigungen"

Mit iOS 12 landen auch "kritische Benachrichtigungen", die der Nutzer optional einschalten kann. Dabei handelt es sich etwa um medizinische Benachrichtigungen und andere Informationen, die bei Eintreffen auch im "Do Not Disturb"-Modus angezeigt werden.

Das Mobilsystem wird künftig auch besser in der Lage sein, Fotos im RAW-Format zu importieren und zu verwalten. Nutzer sollten damit dann auch die RAW- und JPG-Variante eines Fotos gut auseinanderhalten können.

Apple tritt auf die Bremse

Dass die Vorstellungen insgesamt recht unspektakulär waren, ist ein gutes Zeichen, merkt man bei Wired an. Denn offenbar will Apple seine grundlegende Arbeit an der eigenen Software verbessern. Die letztjährigen Veröffentlichungen hatten teils mit schweren und sicherheitsrelevanten Problemen zu tun. So konnte man sich etwa in macOS "High Sierra" etwa einfach durch das Eintippen des Nutzernamens "root" mit vollen Rechten einloggen.

iOS 11 wiederum hatte Sicherheitsprobleme mit Homekit und nervte seine Nutzer mit einem Fehler, der aus einem eingetippten "i" ein "a" machte. Seitens der Entwickler gab es ebenfalls Beschwerden über unfertige Schnittstellen und Betriebssystemfunktionen.

Mehr Fokus auf Stabilität

Im Jänner wurde berichtet, dass Apple sich wieder stärker auf Performance und Stabilität fokussieren wolle. Das machte Apple auf der WWDC-Keynote schließlich schon in der Einleitung zu iOS 12 deutlich, in der man ein schnelleres System versprach.

Die Nutzer würden sich seit Jahren über zunehmende Stabilitätsprobleme und Bugs beschweren, sagt Thomas Reed von Malwarebytes. Es gäbe eine Verlangen nach einem Release wie einst "Snow Leopard", die ebenfalls hauptsächlich Bugfixes mitbrachte und sich den Ruf als sehr stabilen Release erarbeitete. (red, 05.06.2018)