Die 30-Jährige Elisabeth Olischar fungierte zuletzt bereits als stellvertretende Klubchefin.

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Wien – Manfred Juraczka hat nun auch sein letztes Amt in neue Hände gelegt. Der einstige Parteichef ist als Klubobmann der Wiener ÖVP zurückgetreten. Ihm ist Gemeinderätin Elisabeth Olischar nachgefolgt. Die 30-Jährige fungierte zuletzt bereits als stellvertretende Klubchefin. Dass sie zur Halbzeit der Legislaturperiode übernimmt, war parteiintern bereits nach der Wahl 2015 vereinbart worden.

Die Wahl in der Klubvollversammlung fand bereits statt, wie am Dienstag bei der Präsentation berichtet wurde. Landesparteiobmann Gernot Blümel verriet, dass die Kür nicht einstimmig erfolgte – aber mit immerhin "weit über 90 Prozent" Zustimmung, wie er betonte. Olischar ist studierte Landschaftsplanerin, die sich in ihrer Masterarbeit mit der "Ästhetischen Wirkung von Vertikalbegrünung im Innenraum" beschäftigte. Beruflich war sie unter anderem als Projektmanagerin tätig.

Zukunftsthema Stadtentwicklung

Seit 2006 ist die Döblingerin Mitglied der Jungen ÖVP, nach der Wien-Wahl 2015 zog sie in den Landtag ein. Olischar sprach heute von einer "zweifelsohne sehr spannenden, aber auch herausfordernden Aufgabe". Sie wolle, so kündigte die neue Klubobfrau heute an, die ÖVP weiterhin als die "aktivste Oppositionspartei" etablieren.

Einen Schwerpunkt hob sie dabei ausdrücklich hervor: "Stadtentwicklung liegt mir sehr am Herzen. Es ist das Zukunftsthema." Vor allem die Möglichkeiten des "Lebens am Wasser" seien bisher von der Stadt-SPÖ links liegen gelassen worden, befand sie.

Die ÖVP verfügt seit 2015 – wo sie unter die 10-Prozent-Marke rutschte – im 100 Sitze umfassenden Stadtparlament nur mehr über sieben Mandatare. Olischar will sich davon nicht beirren lassen: "Nur weil man klein ist, heißt das nicht, dass man nicht laut ist", versicherte die neue Klubchefin heute in Anspielung auf ihre eigene Körpergröße. (APA, 5.6.2018)