Wer sein Haus selber plant, errichtet tendenziell mehr Wohnfläche, heißt es in der Studie.

Foto: Istock/KatarzynaBialasiewicz

Österreich ist ein Land der Häuslbauer – das belegt nicht nur ein Blick auf die ruralen Gegenden des Landes, sondern das zeigen auch Umfragen. Der Ziegelhersteller Wienerberger hat dazu jüngst eine beim Market Institut beauftragte Studie präsentiert.

Für 71 Prozent der 700 für die Studie Befragten (darunter Menschen, die ihr Haus bereits fertiggestellt haben, derzeitige Hausbauer, zukünftige Hausbauer und Käufer eines fertigen Hauses) war das eigene Haus demnach schon immer ein Wunschtraum. Als ausschlaggebende Argumente dafür wurde die Schaffung individuellen Wohnraums (48 Prozent), die Steigerung des Wohnkomforts (45 Prozent) und die Schaffung einer Wertanlage für die Zukunft (35 Prozent) genannt.

44 Prozent der befragten Hausbauer haben sich für einen Neubau nach individuellen Vorstellungen entschieden, 21 Prozent für einen bereits geplanten Neubau von einem Bauträger, 35 Prozent kaufen ein bestehendes Haus und renovieren oder adaptieren es gegebenenfalls.

Eigener Garten

Dabei gibt es regionale Unterschiede: Die Landbevölkerung bevorzugt den Neubau. Und wer selber baut, baut auch größer: 53 Prozent der Selberbauer sagen, dass ihr Haus mehr als 150 m² Wohnfläche umfasst. Immerhin 37 Prozent der Hausbauer bauen immer noch hauptsächlich in Eigenregie, also ohne Baumeister, dafür mithilfe von Partner und Familie.

"Der Österreicher ist sehr simpel gestrickt", sagte Birgit Starmayr vom Market Institut. Bei der Ausstattung träume man nicht vorrangig von Smart Home und Swimmingpool, sondern vom eigenen Garten (74 Prozent), von individuellen Gestaltungsmöglichkeiten (69 Prozent) und mehr Wohnfläche (63 Prozent).

Insgesamt werden laut Market-Erhebung für Hausbau und Grundstückskauf im Durchschnitt 386.000 Euro ausgegeben. Wiener, Niederösterreicher und Burgenländer investieren im Schnitt 348.000 Euro, Tiroler, Salzburger, Kärntner und Vorarlberger 413.000 Euro.

"Der Wunsch nach individuellem Gestalten zieht sich durch", analysierte Wienerberger-Geschäftsführer Mike Bucher die Studie. Zwar gehe der Trend beim Hausbau in Richtung Professionalisisierung. Das Thema Smart Home sei aber noch unterrepräsentiert: "Wenn es ums Bauen geht, sind wir noch sehr traditionell." Laut Starmayr würden aber viele Hausbauer heute schon eine Leerverrohrung einbauen – mit dem Plan, später diesbezüglich nachzurüsten. (zof, 7.6.2018)