Göttingen – Für seine "bahnbrechenden Innovationen" auf dem Gebiet der Magnetresonanztomografie (MRT) hat der deutsche Biophysiker Jens Frahm den Europäischen Erfinderpreis 2018 in der Kategorie Forschung erhalten. Der 67-Jährige, der als Leiter der gemeinnützigen Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie arbeitet, nahm die Auszeichnung am Donnerstag in Paris entgegen.

Die vom Europäischen Patentamt (EPA) vergebene Auszeichnung gilt als einer der wichtigsten Innovations-Preise. Frahm wurde er deshalb zuerkannt, weil dessen Arbeit dazu beigetragen habe, dass Vorgänge im Inneren des menschlichen Körpers heute in Echtzeit sichtbar gemacht werden können.

Bei den ersten MRT-Geräten in den 1970er-Jahren mussten Patienten für ein aussagekräftiges Bild minutenlang völlig still liegen – ein großer Nachteil gegenüber den deutlich schneller erstellten Ultraschall- und Röntgenaufnahmen. Frahm revolutionierte die MRT, indem er diese radikal schneller machte. Die von ihm und seinem Team entwickelte Technologie reduzierte die Bildaufnahmeraten von Minuten auf Sekunden und machte die MRT in der Folge zu einem der bedeutendsten bildgebenden Verfahren in der klinischen Diagnostik. Anders als Röntgenstrahlen ist diese Technik für den Patienten zudem völlig unschädlich. (APA, red, 7. 6. 2018)