Der Kadaver der Schildkröte nach den gescheiterten Rettungsversuchen.

Foto: AFP PHOTO / MARINE AND COASTAL RESOURCE DEVELOPMENT CENTRE

Bangkok – Erneut ist in Thailand ein Meerestier an Unmengen Plastikmüll verendet. Eine Grüne Meeresschildkröte, die vergangene Woche entkräftet an einen Strand in der Ostprovinz Chanthaburi angeschwemmt wurde, ist zwei Tage später gestorben, teilten Tierschützer am Montag mit.

Plastik aus dem Magen der Schildkröte.
Foto: AFP PHOTO / MARINE AND COASTAL RESOURCE DEVELOPMENT CENTRE

"Plastikmüll ist die Haupttodesursache", sagte der Tierarzt Weerapong Laovechprasit vom Meeres- und Küstenforschungszentrum.

Gummibänder und Ballonfetzen im Körper

Die Veterinäre versuchten vergeblich, das Leben der unter Schutz stehenden Schildkröte durch künstliche Ernährung zu retten. Das Tier konnte angesichts von Plastik aller Art, darunter Gummibänder und Ballonfetzen, nicht mehr selbst Nahrung aufnehmen.

Helfer versuchten das Tier mit künstlicher Ernährung zu retten. Vergebens.
Foto: AFP PHOTO / MARINE AND COASTAL RESOURCE DEVELOPMENT CENTRE

Laut Weerapong haben rund zehn Prozent der strandenden Meeresschildkröten in der Region Plastik im Magen oder leiden an Infektionen, die sie sich durch den Müll im Meer zuziehen.

Experten zufolge gehen vor Thailands Küste jährlich mindestens 300 Meerestiere, darunter Schildkröten, Wale und Delfine, an Plastik zugrunde, das sie fressen. Anfang Juni war bekannt geworden, dass ein Pilotwal in Thailand an mehr als 80 Plastiksackerln im Magen verendet war. (APA, 11.6.2018)