Das Tourette-Syndrom ist eine neuropsychatrische Krankheit, die über das Auftreten sogenannter Ticks definiert ist. Ticks sind plötzliche, schnelle und wiederkehrende nicht-rhythmische Bewegungen oder Lautäußerungen.

Die Entstehung von Ticks wird mit spezifischen Anomalien der Hirnaktivität in Verbindung gebracht. Insbesondere den Basalganglien wird eine Rolle bei der Entstehung von Ticks zugeschrieben. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind noch weitgehend unerforscht. Ein deutsch-israelisches Forscherteam will nun die zugrunde liegenden Störungen im Nervensystem klären.

Motorische Steuerung

Dafür werden Simulationsmodelle entwickelt, die das Verhalten von Nervenzell-Netzwerken abbilden. Im Fokus stehen dabei die Basalganglien, die unterhalb der Großhirnrinde gelegen sind und eine wichtige Rolle in der motorischen Steuerung spielen. Während in umfangreichen Vorarbeiten bereits Modelle der Basalganglien im gesunden Zustand, sowie bei der Parkinson-Krankheit, entwickelt wurden, liegt nun ein Schwerpunkt auf den vermuteten Veränderungen in den Basalganglien, die zur Entstehung von Ticks führen.

Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung können mittelfristig Ideen für neue therapeutische Ansätze für Tourette-Patienten und -Patientinnen hervorbringen. (red, 14.6.2018)