Berlin – Die deutsche Bundeswehr geht ein weiteres Jahr gegen mutmaßliche Schlepper und Waffenschmuggler vor der libyschen und der libanesischen Küste vor. Zudem beteiligen sich deutsche Soldaten unverändert an der Friedenssicherung in der früheren serbischen Provinz Kosovo. Der Bundestag verlängerte am Donnerstag alle drei Auslandseinsätze.

Mit einer Dauer von 19 Jahren ist die "KFOR"-Mission im Kosovo mittlerweile der längste noch laufende Bundeswehreinsatz im Ausland. Nach wie vor können bis zu 800 deutsche Soldaten entsandt werden, um dort die Friedensvereinbarung aus dem Jahr 1999 abzusichern. Aktuell sind etwa 400 Einsatzkräfte in dem Land.

EU-Mission "Sophia"

Die Bundeswehr beteiligt sich auch weiter an der EU-Mission "Sophia" vor der libyschen Küste. Durch das Seegebiet zwischen Libyen und Italien führt eine der wichtigsten Fluchtrouten nach Europa. Die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot gehört ebenso zur Aufgabe des EU-Verbands wie die Ausbildung der libyschen Marine. Das Mandat sieht unverändert eine Obergrenze von 950 Bundeswehr-Soldaten vor, auch wenn es derzeit nur ungefähr 100 sind.

Der Bundeswehreinsatz zur Überwachung der libanesischen Küste wurde von den Abgeordneten ebenfalls verlängert. Die dortige UN-Mission "Unifil" soll vor allem den Waffenschmuggel durch die Hisbollah-Miliz unterbinden. Hier ist die Bundeswehr derzeit mit rund 120 Kräften im Einsatz. Das Bundestagsmandat ermöglicht sogar die Entsendung von bis zu 300 deutschen Soldaten. (APA, 14.6.2018)