Die Fundstätte befindet sich in der subtropischen Zone, wo eigentlich keine guten Bedingungen für den Erhalt von Fossilien herrschen. Dennoch gelang es den Forschern, mitochondriale DNA zu gewinnen.
Foto: Yingqi Zhang und Yong Xu

Peking – Der Große Panda (Ailuropoda melanoleuca) kommt heute nur noch in ebenso kleinen wie verstreut liegenden Gebieten der chinesischen Provinzen Sichuan, Gansu und Shaanxi vor. Während des Eiszeitalters, bevor sich der Mensch immer stärker ausbreitete, dürfte er hingegen noch in weiten Teilen Ostchinas und dessen südlicher Nachbarstaaten gelebt haben.

Ein Relikt aus dieser Zeit stellen nun Forscher im Fachmagazin "Current Biology" vor. Ihr Fund stammt aus der Cizhutuo-Höhle in Guangxi im Südosten Chinas. Heute gibt es in dem Gebiet keine Pandas mehr. Und das Tier aus der Höhle entsprach auch nicht ganz einem heutigen Panda, wie Analysen zeigten.

Forschern um Qiaomei Fu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften ist es gelungen, aus den Knochen mitochondriale DNA zu gewinnen, die nur mütterlicherseits vererbt wird. Eine Analyse und der Vergleich mit der DNA heutiger sowie einiger anderer fossiler Exemplare ergaben, dass der Bär einer bislang unbekannten Seitenlinie der Pandas angehörte. Er war zwar mit dem Großen Panda von heute näher verwandt als mit jedem anderen Bären – doch müssen sich seine Vorfahren vor etwa 144.000 bis 227.000 Jahren von denen des heutigen chinesischen Wahrzeichens getrennt haben. (red, 19. 6. 2018)