Ein Kämpfer der regierungstreuen Truppen, die von der saudischen Allianz unterstützt werden, in der Nähe des umkämpften Flughafens in Hodeidah am Montag.

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Sanaa – Im Kampf um die jemenitische Hafenstadt Hodeidah hat die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz der Armee und Anwohnern zufolge den Flughafen der Stadt gestürmt. Nach schweren Gefechten mit den Huthi-Rebellen seien die Truppen am Dienstag auf das Gelände eingedrungen, hieß es in Militärkreisen.

Zeugen berichteten von Artillerie- und Maschinengewehrfeuer. Wenige Stunden zuvor sei der Flughafen aus der Luft beschossen worden. Die vollständige Rückeroberung des Flughafens wäre ein schwerer Schlag für die Huthi-Rebellen, die die Stadt seit 2014 kontrollieren.

Rückzugsmöglichkeit

Die arabischen Staaten erklärten, Ziel sei es, sowohl den Flughafen als auch den Hafen einzunehmen. Kämpfe auf den Straßen im Zentrum der Stadt mit 600.000 Einwohnern sollten dagegen vermieden werden. Den Vereinigten Arabischen Emiraten zufolge soll den Huthi-Rebellen eine Rückzugsmöglichkeit in ihre Bastion in der Hauptstadt Sanaa ermöglicht werden. In den Kämpfen stehen ein paar Tausend Huthi-Kämpfer etwa 25.000 regierungstreuen Jemeniten aufseiten der Allianz entgegen.

Die seit einer Woche laufende Offensive auf die für die Versorgung der Bevölkerung wichtige Hafenstadt behindert massiv die Arbeit von Hilfsorganisationen. Über die Stadt am Roten Meer werden fast alle Hilfsgüter in das Land geliefert, in dem 8,4 Millionen Menschen zu verhungern drohen. Seit Jahren haben weder Saudi-Arabien und seine Verbündeten noch die Huthi-Rebellen entscheidende militärische Fortschritte erzielt. Der schiitische Iran unterstützt die Huthis. Er ringt mit dem sunnitischen Saudi-Arabien um die Vormachtstellung am Persischen Golf. (APA, red, 19.6.2018)