Der Wiener Donaukanal hat sich als Freizeit-Hotspot etabliert.

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Um diese sechs Gastroflächen geht es in der Ausschreibung von der DHK.

Grafik: Der Standard

Wien – Im Petitionsausschuss des Wiener Gemeinderates wird am Mittwoch ein Antrag der Bürgerinitiative Donaucanale für alle behandelt, die den "Ausverkauf des öffentlichen Raums am Donaukanal" thematisiert. Aktuell läuft eine Neuausschreibung für sechs Flächen: Tel Aviv Beach, Adria, Feuerdorf, Badeschiff-Vorkaifläche, Central Garden und Hafenkneipe. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass nur Großprojekte zum Zug kommen, die "reges Interesse an Gewinnmaximierung haben". Auch die Stadtplanung sei nicht in die Interessentensuche eingebunden.

Ausgeschrieben wurden die Flächen vom Grundbesitzer, der Donau Hochwasserschutz Konkurrenz (DHK), die aus einem Gremium aus Bund, Stadt Wien und Land Niederösterreich besteht. Jene, die zum Zug kommen, erhalten Zehnjahresverträge.

Figl fordert Stopp der Ausschreibung

In einer Stellungnahme zur Petition bemängelt Markus Figl (ÖVP), Bezirksvorsteher im Ersten, dass die betroffenen Bezirke "weder im Vorfeld der Ausschreibung noch währenddessen" miteinbezogen wurden. Kritisiert wird vor allem die Ausschreibung des Bereichs Feuerdorf – eine sogenannte Ermöglichungsfläche, die eine Dauerbespielung durch einen Nutzer ausschließt. "Der Bezirk spricht sich vehement gegen die Vergabe dieser Fläche aus", schreibt Figl. Das Feuerdorf gab es bisher nur in der kalten Jahreszeit, eine Ganzjahresnutzung wird vom bisherigen Pächter aber angestrebt. Figl fordert die Stadtregierung auf, das laufende Ausschreibungsverfahren zu stoppen.

Laut einer Stellungnahme von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) sollen "eben nicht BewerberInnen mit Projekten, die sich durch hohe Investitionssummen auszeichnen, bevorzugt werden".

Für die Flächen haben laut DHK rund 50 Interessierte Teilnahmeanträge abgegeben. 40 Bewerber schafften es in die zweite, finale Stufe. Wann ein Ergebnis feststehen soll, ist nicht bekannt. (krud, 19.6.2018)