Der berittenen Wiener Polizeistaffel fehlen vorerst die Pferde. Bisher wurden dem Ministerium statt zwölf erst vier Tiere angeboten.

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Wien – Der geplanten berittenen Wiener Polizeistaffel fehlen – vorerst – die Pferde. Mit Ende der Bewerbungsfrist wurden dem Ministerium anstatt der geplanten zwölf lediglich vier Tiere angeboten. "Wir werden jetzt offensiv auf Züchter auch in Deutschland und Ungarn zugehen", sagt Ministeriumssprecher Christoph Pölzl. Bei menschlichem Personal gibt es mit 72 Bewerbern hingegen ein Überangebot.

Bei den Pferden gab es gleich noch mehr Ungemach: Eines der vier Tiere wurde bereits ausgeschieden, da es das benötigte Stockmaß nicht erreichte – sprich: Es war zu klein. Zwei der Tiere werden am Donnerstag dem Veterinärmediziner zugeführt, um zu prüfen, ob sie die strengen Aufnahmekriterien erfüllen, ein weiteres wird am Freitag begutachtet.

Neben körperlichen Anforderungen müssen sie auch ausgeglichen, lernbereit, schmiede- sowie verladefromm sein. Bei menschlichen Bewerbern kann das Innenministerium hingegen aus dem Vollen schöpfen. Insgesamt 14 Posten gibt es, drei wurden bereits besetzt.

Mehr als 70 Bewerbungen

Für die restlichen elf Reiterstellen haben sich 72 Polizisten beworben. 60 davon sind Frauen, zwölf Männer. Die Voraussetzungen wie eine abgeschlossene Grundausbildung sowie mindestens zwei Jahre Außendiensterfahrung und ein gültiger Reiterpass werden von allen erfüllt. "Viele sind sogar überqualifiziert", sagt Pölzl. Das Ministerium will Anfang August mit der Ausbildung beginnen, auch wenn die geplante Zahl von zwölf Pferden, wobei zwei Ersatztiere sind, bis dahin nicht erreicht sein sollte. Nachfolgende Tiere könnten fließend zur Ausbildung hinzustoßen.

Untergebracht werden die Pferde in der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Das Innenministerium wird unter anderem eine Reithalle, Boxen, Stallungen, Koppel und eine Reitwiese mieten. Als Miete für die 2.700 Quadratmeter große Anlage wurden 5.100 Euro pro Monat (ohne Futter) vereinbart, bestätigt Pölzl einen Bericht der "Kronen Zeitung". Der Vertrag gilt vorerst bis 15. Juni 2020. Der private Heeressportverband (HSV) sowie der Wiener Neustädter Reitsportverein können die Reithalle zu gewissen Zeiten weiterhin nutzen.

Für den Startbetrieb der Reiterstaffel – inklusive Ausrüstung und Kosten der Pferde – sind zunächst 380.000 Euro vorgesehen. Der laufende Betrieb soll pro Jahr rund 110.000 Euro kosten. Sollte die Reiterstaffel scheitern, wäre der Wiederverkaufswert der Tiere nach der Ausbildung laut Pölzl "sehr hoch". (APA, 21.6.2019)