Tripolis – Militärische Kräfte haben wichtige Öl-Häfen in Libyen von Milizen zurückerobert. Die Truppen des einflussreichen ostlibyschen Generals Khalifa Haftar erlangten eigenen Angaben zufolge am Donnerstag wieder die Kontrolle über die Orte Ras Lanuf und Al-Sidr im zentralen Küstenbereich des Mittelmeer-Anrainers.

In der vergangenen Woche hatte eine bewaffnete Miliz mit Angriffen auf Ras Lanuf und Al-Sidr begonnen. Erst im vergangenen Jahr hatten die Truppen Haftars die Kontrolle über die Häfen in der ölreichen Region am Mittelmeer übernommen und bewaffnete Milizen vertrieben.

Lager beschädigt

Bei den heftigen Kämpfen um die Ölhäfen in Libyen waren nach Angaben des staatlichen Ölunternehmens NOC zwei Lager schwer beschädigt worden. Fotos örtlicher Medien zeigten riesige schwarze Rauchwolken, die kilometerweit den Himmel verdunkelten.

In dem Bürgerkriegsland Libyen konkurrieren unzählige Milizen und mehrere Regierungen um die Macht. Erdöl ist die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Die Häfen an der Mittelmeerküste sind daher immer wieder Schauplatz von Gefechten.

Die Schließung der beiden Häfen hatte zu Produktionsausfällen von bis zu 450.000 Barrel pro Tag geführt. (APA, 21.6.2018)