Ob man es als Warnung oder als Erinnerung auffassen will, sei bitte jedem selbst überlassen: Das Donauinselfest findet dieses Wochenende statt. Von Freitag bis einschließlich Sonntag werden wieder hunderttausende Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in Eintracht zusammenfinden, weil es etwas gratis gibt. Wer es nicht am Freitag zu Wanda schafft, kann immer noch am Sonntag bei den Jungen Zillertalern vorbeischauen.

Das am Freitag beginnende Donauinselfest ist ein riesiger Kosmos der Musikangebote. Wer den Überblick bewahrt und sich konditionsstark gibt, findet auch das Duo Oberst & Buchner.
Foto: Donauinselfest

FM4-Ultras mögen mit den Werbungshymnen von Portugal. The Man recht glücklich werden, während sich die Elektronikfans wiederum bei der Eutopia-Bühne einfinden. Unentschiedene gehen einfach zum Liedermacher Konstantin Wecker.

Wer den künstlichen See lieber als die Insel hat und Dechiffrierung der Beschallung vorzieht, begebe sich aber nach Aspern. Dort veranstaltet das Kollektiv V ARE seinen Reform Act III. In der Fabrik in der Sonnenallee 137 treffen Installationen und Performances auf zumeist elektronische Musik der eher experimentelleren Sorte. Zum Beispiel von der famosen Inga Copeland, die am Freitag unter ihrem Aliasnamen Lolina auftreten wird.

Freitag, 22. Juni

DIY statt DIF ist am Freitag im AU möglich. Zwölf Auftritte – fünf davon Debüts – beschert das Kollektiv Transformer, das sein fünfjähriges Bestehen feiert. Es riecht nach vielen Kabeln, Effektgeräten und generell lustiger Hardware. Die Genres ganz genau zu benennen fällt schwer, eines hört jedenfalls auf den Namen Realismusschlager.

Geschmeidiger geht es bei The Birds & The Bees zu, die übrigens den ganzen Sommer lang Freitagsprogramm im Volksgarten Pavillon machen. Gut selektierte und also funkige Musik zum Mitnicken bis Tanzen kommt dieses Mal von Luis Figueroa und Dereck Foreal.

Samstag, 23. Juni

Zur symmetrischsten Veranstaltung, zumindest wenn es nach dem Namen geht, lädt der inoffizielle Verein zur Praterpflege um den DJ und Produzenten Kalifornia Kurt. Interessant: OOIOO heißt die Angelegenheit, und sie findet beim Motorbootkurs in der Schlumpfcity, Prater 82 statt.

Das ist sowohl Geheimtipp als auch die Wahrheit. Gast-DJ Tahira steuert zum Feriengefühl afrobrasilianische Spezialitäten auf Vinyl bei.

Mit dem Kibbutz Klub geht die Pride in die Verlängerung. Bei Homo Paradise im Club-U gibt es dann poppige und soulige Damen wie Madonna, Beyoncé und natürlich den diesjährig siegreichen Eurovision-Song von der sehr netten Netta aus Israel auf die interessierten Ohren. (Amira Ben Saoud, 21.6.2018)