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Gareth Soutghate beschäftigt die Zettel-Affäre.

Foto: AP Photo/Dmitri Lovetsky

St. Petersburg – England-Coach Gareth Southgate fürchtet vor dem zweiten WM-Spiel seiner Elf in Russland gegen Panama den größten Gegner im eigenen Lager. Weil ein englischer Reporter die mutmaßliche Startelf von einem Zettel des Assistenztrainers Steve Holland abfotografiert und veröffentlicht hatte, knöpfte sich Southgate die Heimatpresse vor.

"Unsere Medien müssen sich entscheiden, ob sie der Mannschaft helfen wollen oder nicht", sagte der 47-Jährige. Prompt entbrannte in Englands Presse eine Debatte um die Medienfreiheit. "Jedes Mal, wenn wir einem Gegner die Möglichkeit geben, unser Team zu sehen, ist das natürlich ein Nachteil für uns", warnte Southgate.

Start-Elf oder nicht?

Ob in Nischni Nowgorod am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/live ORF eins) tatsächlich die Elf beginnt, die auf Hollands Zettel notiert war, ist offen. Laut Southgate, der sich beim Joggen am Mittwochnachmittag die rechte Schulter ausgekugelt hatte, handelte es sich nur um eine "unbedeutende Kaderliste".

Zwei wesentliche Änderungen in der Startaufstellung, die auch auf dem Zettel standen, deuten sich nach dem 2:1 gegen Tunesien an. Dele Alli hat Probleme mit der Hüfte und konnte auch am Samstag nur eingeschränkt trainieren. Chelseas Ruben Loftus-Cheek, der nach seiner Einwechslung gegen Tunesien überzeugte, steht als Ersatz bereit. Etwas schwieriger dürfte dem Trainer die Entscheidung im Angriff fallen. Dort rief Raheem Sterling wie schon häufiger im Nationaltrikot nicht die Leistung ab, die er bei Manchester City regelmäßig zeigt. Gut möglich, dass er in Nischni Nowgorod für Marcus Rashford von ManUnited Platz machen muss.

Gute Laune bei Spielern

Abgesehen von Allis Verletzung und der Zettel-Affäre, für die sich Holland bei den Spielern entschuldigte, herrscht bei den "Three Lions" weiter gute Laune. Dazu hat auch ein Schwimmbad-Besuch beigetragen. Der nächste Badespaß soll möglichst nach dem vorzeitigen Achtelfinal-Einzug mit einem Sieg gegen Panama folgen. Der Gegner lenkte sich vom 0:3 gegen Belgien in Panamas allererstem WM-Spiel mit einem Touristen-Programm ab. Entspannt schlenderte die Mannschaft durch Saransk, wo die Panamaer ihr Quartier haben, und schaute sich Sehenswürdigkeiten an. (APA, 23.6.2018)