Tripolis – Fünf Flüchtlinge sind im Mittelmeer bei der versuchten Überfahrt nach Europa ums Leben gekommen. Die fünf Afrikaner waren mit einem Schlauchboot unterwegs, das am Freitag etwa 12 Seemeilen vor der libyschen Küste sank, wie die libysche Marine am Samstag mitteilte. Bei einer Rettungsaktion konnten insgesamt knapp 200 Menschen von zwei Booten gerettet werden.

Bei den fünf Toten handelte es sich laut einem Marinesprecher um Staatsbürger aus dem Sudan, Nigeria, Tschad und Ägypten. Sie seien an Bord eines Schlauchbootes gewesen, aus dem 94 Flüchtlinge gerettet werden konnten. Unter ihnen seien drei Kinder und neun Frauen gewesen.

"Besorgniserregender Anstieg" von Fluchtversuchen

An Bord eines weiteren Schlauchbootes, ebenfalls in der Nähe der libyschen Stadt Garabulli, befanden sich laut Marine 91 Flüchtlinge unterschiedlicher afrikanischer Nationalitäten. Alle Migranten konnten demnach gerettet werden. Die Flüchtlinge seien in Auffanglager gebracht worden.

Wegen günstiger Wetterbedingungen beobachte die libysche Küstenwache derzeit einen "besorgniserregenden Anstieg" von Fluchtversuchen über das Mittelmeer. Allein seit Mittwoch seien insgesamt 900 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden.

Libyen ist das Hauptdurchgangsland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die Europäische Union gelangen wollen. Vom Westen Libyens aus ist Italien nur etwa 300 Kilometer entfernt. Bei der gefährlichen Überfahrt in oftmals überfüllten und nicht seetauglichen Booten kommen jedes Jahr hunderte Flüchtlinge ums Leben. (APA, AFP, 23.6.2018)