Auf der FM4-Bühne zogen am Samstag die schwedische Band Shout Out Louds sowie Voodoo Jürgens.

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Wien – Das 35. Wiener Donauinselfest ist passé. Der Ansturm hielt sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren, als vom Veranstalter auch schon mehr als drei Millionen Besucher an drei Tagen gezählt wurden, in Grenzen. Heuer wurden laut SPÖ 2,4 Millionen Besuche registriert. Die Vorjahresmarke von 2,8 Millionen Besuchern wurde damit klar unterschritten, damals war es aber auch richtig heiß.

Vor allem österreichische Künstler wussten zu begeistern. Wanda, vor drei Jahren noch zu Gast auf der FM4-Bühne, rockten diesmal am Freitag als Headliner die große Festbühne mit Hits wie "Bologna", "Bussi Baby" oder "Columbo", gaben aber etwa auch "Ein letztes Wienerlied" zum Besten.

Voodoo Jürgens mit Wiener Schmäh

Der Wiener Schmäh funktionierte Samstagnacht auch beim großartigen Voodoo Jürgens auf der FM4-Stage, der mit seiner Band Ansa Panier derartig viele Wiener Ausdrücke wunderbar verschludert in die Freiluftarena schleuderte, dass einem trotz der Temperaturen warm ums Herz werden konnte.

Politisch wurde es mit dem Song "A Oarge Hackn". "Das ist mein Beitrag zum Zwölfstundentag, die WKO hat mich gefragt, ob ich da was schreib'", nahm Voodoo Jürgens auch die Steilvorlage der Wirtschaftskammer mit dem umstrittenen Werbevideo auf. Als Gäste kamen Der Nino aus Wien, Ernst Molden und Katharina Trenk auf die Bühne. STS-Urgestein Gert Steinbäcker spielte inzwischen mit dem zweiten S der Ex-Band (Schiffkowitz) auf der Festbühne auch "Fürstenfeld".

Wenig Zwischenfälle

Die vorläufige Bilanz der Polizei deutet auf ein großteils friedliches Fest hin. Am Freitag und Samstag kam es zu je einer strafrechtlichen Festnahme – am Samstag wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Dazu kamen an zwei Tagen acht verwaltungsrechtliche Festnahmen. Am Samstag wurden zudem 16 Verwaltungsübertretungen, 20 Vorfälle nach dem Suchtmittelgesetz und zwölf Delikte nach dem Strafgesetzbuch angezeigt. Am Freitag war von "vereinzelten Verwaltungsübertretungen sowie Anzeigen" die Rede.

Insgesamt war die Wiener Polizei täglich mit 700 bis 1.000 Beamten in Uniform sowie in Zivil vor Ort, dazu kamen Spezialkräfte wie Wega oder der See- und Stromdienst. Unterstützt wurde die Polizei von etwa 500 Securitys. (krud, 25.6.2018)