Luxemburg/Yangon – Die EU hat Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen ranghohe Militärs aus Myanmar verhängt. Die sieben betroffenen Beamten aus Armee, Polizei und Grenzschutz seien maßgeblich an der Vertreibung hunderttausender muslimischer Rohingya beteiligt gewesen, erklärten die EU-Außenminister am Montag in Luxemburg.

Die Regierung von Myanmar (ehemals: Burma), an der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi beteiligt ist, sei aufgefordert, im gesamten Land für Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit zu sorgen.

"Ethnische Säuberung"

Die EU wirft den Militärs in dem südostasiatischen Land unter anderem Vergewaltigungen, Hinrichtungen und das Niederbrennen von Dörfern vor. Die Vereinten Nationen bezeichnen das Vorgehen als "ethnische Säuberung". Bereits im April hatte die EU ihr Waffenembargo gegen Myanmar verschärft und die militärische Zusammenarbeit mit der Armee des Landes verboten.

Aus Angst um ihr Leben sind seit 2017 rund 700.000 Muslime aus dem mehrheitlich buddhistischen Land ins muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen. Myanmar hatte unter internationalem Druck zuletzt versprochen, sich für eine "sichere und würdige Rückkehr" der Flüchtlinge einzusetzen. Allerdings gibt es große Zweifel, ob die geflohenen Muslime unter den jetzigen Bedingungen dazu bereit sind. Viele fürchten in Myanmar weiterhin um ihr Leben. (APA, 25.6.2018)