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Wien – Die vier Landtagswahlen im ersten Halbjahr 2018, die Innsbrucker Bürgermeisterwahl und die Neuerungen in Wien haben zu keinen wesentlichen Änderungen des Frauenanteils in der Politik geführt. Negativ fällt die Zahl der weiblichen Mitglieder des Bundesrates auf, hier sind es nur noch 20 statt 24.

In den vergangenen Monaten wurde in Niederösterreich, Tirol, Kärnten und Salzburg der Landtag gewählt. Zudem gab es in Innsbruck eine Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl und in der Bundeshauptstadt wurde die Landesregierung umgebildet. Auf den Frauenanteil hatten diese Veränderungen allerdings keine große Auswirkung, geht aus einer Unterlage von Werner Zögernitz, früherer ÖVP-Klubdirektor und Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, hervor. Gestiegen ist die Zahl der Landtagspräsidentinnen von eins auf drei. Außerdem hat sich die Zahl der weiblichen Landtagsabgeordneten geringfügig von 140 auf 143 erhöht.

65 Abgeordnete

Zahlenmäßig unverändert ist auch der Frauenanteil im Nationalrat und in den Landesregierungen geblieben. Allerdings ist es zwischen den Parteien zu leichten Verschiebungen gekommen. Im Bundesrat ist die Zahl der Frauen von 24 auf 20 gesunken, der Anteil beträgt damit weniger als ein Drittel (32,8 Prozent). Zurückgegangen ist auch die Zahl der Bürgermeisterinnen von 161 auf 160. In Innsbruck gibt es nun keine Bürgermeisterin mehr.

Im Nationalrat beträgt die Zahl der weiblichen Abgeordneten weiterhin 65, das ist ein Anteil von 35,5 Prozent. Allerdings gab es eine Verschiebung zwischen den Parteien: Die ÖVP zählt nun 21 statt 20 Mandatarinnen und die FPÖ nur noch zwölf statt 13.

In den Landesregierungen werden 75 Mitglieder gezählt. Inklusive der vier nicht amtsführenden Stadträte in Wien sind per Juni wie bisher 27 davon weiblich (36 Prozent). Die Grünen stellen nun vier statt sechs weibliche Landesregierungsmitglieder, die SPÖ um eine Frau mehr (zwölf) und die NEOS eine Landesrätin – die erste in pink.

50 Prozent in der Tiroler Landesregierung

Den höchsten Frauenanteil hat die Tiroler Landesregierung mit 50 Prozent, gefolgt von Niederösterreich (44,4 Prozent) und Kärnten (43 Prozent). Nach wie vor gibt es mit Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Niederösterreich eine Landeshauptfrau.

Die Zahl der Landtagsabgeordneten hat sich im ersten Halbjahr um drei erhöht. 143 der 440 Mandatare sind weiblich (32,5 Prozent). Die meisten Frauen sind in Oberösterreich (39,3 Prozent) vertreten, die wenigsten im Burgenland (19,4 Prozent).

Was die Bürgermeisterinnen betrifft, liegt Niederösterreich an der Spitze (64 von 573; 11,2 Prozent). Salzburg bildet, abgesehen von Wien, bei den Ortschefinnen das Schlusslicht (5 von 119; 4,2 Prozent). Insgesamt beläuft sich der Frauenanteil unter den Bürgermeistern auf 7,6 Prozent (160 der 2.098). (APA, 26.6.2018)