Die Liste Pilz ist ein wild zusammengewürfelter Haufen. Es handelt sich um Menschen, die eine günstige Gelegenheit erblickt haben, um mithilfe der Popularität ihres Parteigründers ein Ticket ins Parlament oder zumindest einen gut dotierten Parteijob zu ergattern – das erinnert schwer an das Team Stronach.

Es ging den Proponenten nicht um ein verbindendes Programm, schon gar nicht um eine Vision für Österreich. Es ging ihnen zuallererst um das eigene Fortkommen – das erinnert schwer an das Team Stronach.

So eine neue Bewegung zieht schwierige Charaktere an, die sich bei ihrer bisherigen Partei längst auf dem Abstellgleis befanden (Peter Pilz, Bruno Rossmann, Wolfgang Zinggl), sich mit ihrer bisherigen Partei überworfen haben (Daniela Holzinger) oder bei ihrer bisherigen Partei immer nur die dritte oder vierte Geige gespielt haben (Sebastian Bohrn Mena) – das erinnert schwer an das Team Stronach.

Bei Tierschutzsprecher Bohrn Mena hat sich nun die Erkenntnis durchgesetzt, dass Pilz "kein guter Parteichef" sei und einen "autoritären" Führungsstil pflege. Solche Anschuldigungen kann sich natürlich kein Parteigründer gefallen lassen. Die Grabenkämpfe werden jetzt auf offener Bühne ausgetragen. All das erinnert schwer an das Team Stronach – eine Partei, die eine Periode lang ein realsatirischer Beitrag im Parlament war, darüber hinaus aber keinerlei bleibende Spuren hinterlassen hat. (Günther Oswald, 9.7.2018)