Das geborgene Fragment des Mini-Asteroiden 2018 LA, fotografiert vom SETI-Forscher Peter Jenniskens. Dessen finnische Kollegen machten eine weitere Aufnahme, auf der zu sehen ist, dass das kosmische Bruchstück etwas kleiner als der Griff eines Autoschlüssels ist.
Foto: Peter Jenniskens

Gaborone – Anfang Juni explodierte über dem südlichen Afrika ein kosmischer Eindringling: Objekt 2018 LA war ein Gesteinsbrocken von geschätzt zwei Metern Durchmesser – zu klein, um Schaden anzurichten, und doch bemerkenswert. Der Mini-Asteroid war nämlich schon etwa acht Stunden vor seinem Eindringen in die Erdatmosphäre vom Catalina Sky Survey entdeckt worden, das den Himmel nach potenziell gefährlichen Objekten absucht. Es war der erst dritte Fall in der Geschichte, dass Forschern vor einem Einschlag eine Vorwarnzeit gegeben wurde.

Und kaum war 2018 LA in einem Feuerball vergangen, begann auch schon die nächste Suche nach der Nadel im Heuhaufen: nämlich die nach Fragmenten des Objekts, die es bis zum Boden geschafft haben könnten. Klar war, dass solche Bruchstücke während ihres Sinkflugs aus einigen Kilometern Höhe von Luftströmungen über eine sehr weite Fläche verstreut worden sein müssen.

barend swanepoel

Um die Suche einzugrenzen, machten sich ein US-amerikanisches und ein finnisches Team an die Auswertung des Datenmaterials – darunter auch eine Reihe von Aufnahmen der Explosion durch Sicherheitskameras im südlichen Afrika. Kollegen mehrerer Forschungsinstitute in Botswana machen sich anschließend in aussichtsreichen Gebieten auf die Suche.

In einem Wildreservat, dem Central Kalahari Game Reserve, wurden sie schließlich nach fünftägigem Herumwandern fündig: Ein zentimeterkleines Bröckchen ist der erste geborgene Überrest von 2018 LA. Und während der Meteorit einer eingehenden Analyse zugeführt wird, hält die Suche nach weiteren Fragmenten an. (red, 12. 7. 2018)