Das Pferd namens Leaf harrte tagelang auf einem Dach aus. Jetzt wurde es gerettet und auf einen Bauernhof gebracht.

Foto: APA/AFP/Peace Winds Japan/HANDOU

Hiroshima/Tokio – Ein kleines Wunder in einer katastrophalen Lage: Durch die Überschwemmungen und Erdrutschen in Japan starben mehr als 170 Menschen – ein Minipferd hingegen schwamm zu einem Dach und harrte dort tagelang bis zu seiner Rettung aus. Die neunjährige Stute Leaf wurde nach drei Tagen von dem Dach in der Stadt Kurashiki gerettet, wie Keiko Takahashi von der Hilfsorganisation Peace Winds Japan sagte.

Nach der Entdeckung des Tieres sei Anfang der Woche zunächst die Feuerwehr gerufen worden, "aber es hieß, dass die Helfer mit der Rettung von Menschen beschäftigt seien", sagte Takahashi. Daraufhin habe ihre Organisation Mitarbeiter zu dem Haus geschickt, um das verängstigte Tier von dem Dach herunterzuholen.

Auf Bauernhof gebracht

Leaf wurde bisher in einem Altenpflegeheim gehalten. "Arbeiter in dem Heim hatten keine andere Wahl, als ihre Tiere freizulassen – sie mussten so schnell wie möglich vor dem steigenden Wasser fliehen", erläuterte Takahashi. Die Stute Leaf überlebte das Unglück zwar auf wundersame Art und Weise; ihr Fohlen namens Earth habe es allerdings nicht geschafft.

Leaf sei inzwischen auf einen Bauernhof gebracht und mit Aufmerksamkeit überschüttet worden. Als die Mitarbeiter des Altenpflegeheims ihr Pferd wiedersahen, brachen sie in Tränen aus, wie japanische Medien berichteten.

Ende vergangener Woche hatten heftige Regenfälle im Westen und Zentrum Japans schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Die Einsatzkräfte suchen in den überschwemmten Gebieten weiter nach möglichen Opfern. Es ist bereits jetzt die höchste Opferzahl durch Regenfälle in Japan seit mehr als drei Jahrzehnten. (APA, AFP, 11.7.2018)