Lange war unklar, wann und vor allem ob die zwölf Jugendlichen und ihr Fußballtrainer aus der Höhle im Norden Thailands gerettet werden können. Am Dienstag gab es schließlich Gewissheit: Die Rettungsaktion unter Koordination der thailändischen Behörden war erfolgreich. Alle 13 Eingeschlossenen konnten durch das enge und verwinkelte Höhlensystem hinausgebracht werden. Laut Ärzten geht es ihnen den Umständen entsprechend gut.

Die Rettung war ein Kampf gegen Wetter und Zeit. Bei den Rettungskräften gab es Jubel und Erleichterung.
DER STANDARD
Das Schicksal der eingeschlossenen Jugend-Fußballer und ihres Trainers bewegt die ganze Welt. Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland nehmen an deren Rettung teil – darunter die Elite der Rettungstaucher.
ORF

Möglich gemacht hatte den Erfolg das Engagement von etwa 90 Tauchern, 40 davon aus Thailand, 50 aus dem Ausland. Die meisten Experten, die an dem Einsatz beteiligt waren, bleiben anonym. Doch einige Namen – vor allem der ausländischen Taucher – sind öffentlich geworden. Hier die Männer, die an der Rettungsaktion teilgenommen haben:

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Diese drei Taucher samt einem Arzt waren die letzten Personen, die aus der Höhle kamen.
Foto: Royal Thai Navy via AP

Thailändische Navy Seals

Sie waren die Letzten, die aus der Höhle kamen: drei Taucher der Navy Seals und ein Arzt. Ihr Erscheinen am Höhlenausgang markierte den erfolgreichen Abschluss einer Aktion, die wegen angekündigter schwerer Niederschläge zu einem Wettlauf mit der Zeit geworden war.

Ein Soldat trägt ein Bild des verstorbenen Tauchers Saman Gunan.
Foto: AFP PHOTO / THAI NEWS PIX / Panumas SANGUANWONG

Saman Gunan: Der ehemalige Marinetaucher

Der 38-jährige ehemalige Marinetaucher ist der einzige thailändische Taucher, der in den Medien genannt wurde – aufgrund tragischer Umstände, denn Gunan starb am Freitag, als er Sauerstofftanks in das Höhlensystem brachte. Die Luft dort war nämlich wegen der Rettungsaktion knapper geworden. Auf dem Weg hinaus kam es zu Komplikationen: Gunan wurde bewusstlos und konnte nicht mehr reanimiert werden. Der thailändische König kündigte an, für seine Beerdigung zu zahlen.

ORF-Reporter Roland Adrowitzer berichtet aus Thailand über die Lage nach der erfolgreichen Rettung der Eingeschlossenen.
ORF

Gunans Witwe sagte zu den Medien, dass ihr Mann "als Held gefeiert wird, weil er einer war". Er habe es geliebt, anderen zu helfen, sich für Hilfsprojekte einzusetzen und etwas auf die Beine zu stellen. Eine anfänglich aufgekommene Debatte, die Rettungsaktion nach Gunans Tod abzubrechen, beendete Einsatzleiter Arpakorn Yuunkongkaew: "Sein Opfer wird nicht vergeblich gewesen sein."

Claus Rasmussen: Der Tauchshop-Betreiber

Der dänische Taucher lebt und arbeitet bereits seit Jahren in verschiedenen Tauchshops in Thailand. Laut dem dänischen Rundfunk hat er bereits Erfahrung im Grottentauchen, in der Tham-Luang-Höhle sei er aber zuvor noch nie gewesen.

Dass er selbst Vater einer 13-jährigen Tochter und eines elfjährigen Sohns ist, habe ihn dazu bewogen, sich der Rettungsaktion anzuschließen. Er selbst war nicht in der Höhle, sondern stand den Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Rasmussen war allerdings immer in Bereitschaft, um im Bedarfsfall selbst zu den Kindern zu tauchen.

Mikko Paasi: Der Wrack- und Höhlentaucher

Der Finne eröffnete eine Tauchschule auf der kleinen thailändischen Insel Koh Tao, wo er sich vor allem auf Wrack- und Höhlentauchen spezialisierte. Als die Burschen in der Höhle entdeckt wurden, buchte Paasis Frau für ihren Mann ein Flugticket in die Region: Er solle vor Ort helfen – obwohl es ihr achter Hochzeitstag war.

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Ivan Karadzic war sowohl am Sonntag als auch am Dienstag im Einsatz.
Foto: REUTERS/Panu Wongcha-um

Ivan Karadzic:

Der Däne ist bereits vor mehreren Jahren nach Thailand gezogen und leitet gemeinsam mit Mikko Paasi dessen Tauchschule auf Koh Tao. Zu Medien sprach er über seine Angst, als er am Sonntag zum ersten Mal in der Höhle war. Als der erste Bursch zu ihm gebracht wurde, habe er nicht gewusst, ob es sich um eine Leiche handle. Erst als er bemerkte, dass der Jugendliche noch lebte, war er erleichtert. Am Dienstag wurde Karadzic in "Kammer 6" eingesetzt, wo er die Taucher unterstützte.

John Volanthen, Richard Stanton und Robert Harper: Die Rettungs- und Höhlenexperten

Auch drei Briten waren an der Rettungsaktion beteiligt: Zwei davon sind John Volanthen und Richard Stanton. Die beiden waren die ersten Taucher, die zu den in der Höhle eingeschlossenen Kindern vordringen konnten. Die beiden erfahrenen Rettungstaucher sind von den thailändischen Behörden kontaktiert worden, berichtet die BBC. Volanthen, im Brotberuf IT-Berater, und Stanton, ein ehemaliger Feuerwehrmann, haben schon an zahlreichen Rettungsmissionen in Norwegen, Frankreich und Mexiko teilgenommen. Der dritte Brite war der britische Höhlenexperte Robert Harper, der die beiden Taucher begleitete.

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Die zwei Briten Richard Stanton (links) und John Volanthen (rechts) waren Teil der Rettungsmission.
Foto: AP Photo

Richard Harris: Der Arzt

Der Arzt Richard Harris hat die Jugendlichen in der Höhle untersucht. Er hat jahrzehntelange Taucherfahrung. Er gab das Okay, dass die Buben in der körperlichen Verfassung sind, den Tauchgang zu überstehen, der für ihre Rettung nötig war. Harris war Medienberichten zufolge schon an Rettungsmissionen in Australien, China, auf den Weihnachtsinseln und in Neuseeland beteiligt. Um seine Beteiligung sollen die britischen Taucher explizit gebeten haben.

Eric Brown: Der Tauchlehrer

Erik Brown ist ein Tauchlehrer aus Vancouver. Er taucht seit mehr als zehn Jahren und hat in Ägypten eine Tauchschule gegründet. Er berichtet auf seinem Facebook-Profil von sieben Tauchgängen innerhalb von neun Tagen – das würde 63 Stunden in der Tham-Luang-Höhle entsprechen.

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Die Geretteten erholen sich im Spital von ihrem Abenteuer.
Foto: Reuters/Government Public Relations Department (PRD) and Government Spokesman Bureau

Raphael Aroush: Der ehemalige Navy Seal

Der Israeli Raphael Aroush lebt seit Jahrzehnten in Thailand. Gemeinsam mit seinem Sohn Shlomi machte er sich aus der Provinz Udon Thani auf den Weg zur Tham-Luang-Höhle, um sich an der Rettungsmission zu beteiligen. Der ehemalige Navy Seal warnte immer wieder vor den Gefahren des Taucheinsatzes. Die Gänge seien sehr eng und die Sichtverhältnisse sehr schlecht, sagte Aroush zur "Times of Israel". (red, 11.7.2018)