Los Angeles – Angesichts des eskalierenden Handelsstreits zwischen den USA und China decken sich amerikanische Einzelhandelskonzerne offenbar mit Waren aus China ein. Die Importe aus der Volksrepublik, die über US-Seehäfen abgewickelt wurden, legten im Juni überraschend stark zu.

Der Zuwachs habe in allen US-Häfen im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 6,3 Prozent gelegen, teilte der Hafen von Los Angeles unter Berufung auf die Analysefirma IHS Markit mit. Demnach gab es noch im Mai ein Minus von 6,9 Prozent und im April von 3,9 Prozent. Der Gründer der Unternehmensberatung Hackett Associates, Ben Hackett, sagte, Unternehmen deckten sich wohl vorsorglich vor der Einführung neuer Zölle mit Waren ein. "Das ist ein Anstieg, der nicht normal ist."

Streit eskalierte

Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskalierte zuletzt immer weiter. US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, Waren aus China im Volumen von 500 Milliarden Dollar mit zusätzlichen Zöllen zu belegen. Einzelhandelskonzerne wie Walmart oder Amazon.com können auf die Abgaben mit Preiserhöhungen reagieren oder sich Lieferanten in Ländern suchen, die nicht betroffen sind. Unmittelbar betroffen dürften sie von den jüngst eingeführten Zöllen nicht sein, weil sie die Waren mit viel Vorlauf bestellen. (APA, Reuters, 13.7.2018)