Groenewegen hält Sagan (rechts) und Gaviria (links) in Schach.

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Chartres – Der Niederländer Dylan Groenewegen hat am Freitag die mit 231 Kilometern längste Etappe der 105. Tour de France im Massensprint für sich entschieden. Bei seinem zweiten Tour-Erfolg nach jenem im Paris im Vorjahr verwies der 25-Jährige im kniffligen Bergaufsprint die zweifachen Etappensieger Fernando Gaviria (Kolumbien/Quick-Step Floors) und Weltmeister Peter Sagan (Slowakei) vom Team Bora-hansgrohe auf die Plätze.

Der Belgier Greg van Avermaet führt weiter die Gesamtwertung an, der Mann vom Team BMC Racing hatte das Maillot jaune bereits am vergangenen Montag nach dem Sieg im Mannschaftszeitfahren übernommen.

Die Entscheidung über den Tagessieg fiel auf den letzten Metern. In den Positionskämpfen bewies dabei Groenewegen das beste Gespür sowie die besten Beine. Der Sprint-Shootingstar, der im Vorjahr den Prestigesieg auf der Champs-Elysees in Paris gefeiert hatte, machte die Auseinandersetzung am Ende zu einer deutlichen Angelegenheit.

Die siebente Etappe begann hektisch und mit hohem Tempo. Immer wieder attackierten Fahrer, deren Ausreißversuche aber vom Feld schnell unterbunden wurden. Erst nach 35 km gelang Yoann Offredo als Solist die Flucht. Der Franzose vom Team Wanty-Groupe Gobert fuhr zwischenzeitlich rund neun Minuten Vorsprung heraus, war gegen die Nachführarbeit des Pelotons aber machtlos. Nach etwas mehr als 100 km an der Spitze wurde Offredo eingeholt.

Kurz zuvor hatte eine Windkante das Feld vorübergehend geteilt, die Lücke wurde jedoch zügig zugefahren. Nach dem Zusammenschluss verlief die Etappe lange Zeit unspektakulär, die Fahrer rollten eher gemächlich dem Ziel entgegen und nutzten die Zeit für einen Plausch. Der Temposchnitt lag am Ende bei für Tour-Verhältnisse gemächlichen 40,33 km/h. Einzig Laurent Pichon (Frankreich/Fortuneo-Samsic) hatte anderes im Sinn, der Tour-Debütant hatte eine weitere und letztlich ebenso erfolglose Solo-Flucht gestartet.

Auf den letzten zehn Kilometern zog das Tempo dann enorm an. Die Sprintteams brachten ihre schnellen Männer in Position.

Die 181 km lange achte Etappe nach Amiens dürfte erneut in einem Sprintfinale enden. Zwei Bergwertungen der vierten und kleinsten Kategorie stellen keine Bedrohung für die schnellsten Fahrer im Feld dar. Als tückisch könnte sich allerdings der kurvenreiche Kurs erweisen, 600 Meter vor dem Ziel verlangt ein letzter Kreisverkehr viel Feingefühl und taktisches Gespür. (sid, APA, red, 13.7. 2018)

Ergebnisse der 105. Tour de France vom Freitag:

7. Etappe (Fougeres – Chartres/231 km):

1. Dylan Groenewegen (NED) LottoNL 5:43:42 Std. – 2. Fernando Gaviria (COL) Quick-Step – 3. Peter Sagan (SVK) Bora – 4. Arnaud Demare (FRA) Groupama – 5. Christophe Laporte (FRA) Cofidis – 6. John Degenkolb (GER) Trek – 7. Daryl Impey (RSA) Mitchelton – 8. Andre Greipel (GER) Lotto – 9. Andrea Pasqualon (ITA) Wanty – 10. Mark Cavendish (GBR) Dimension Data.

Weiter:

16. Greg van Avermaet (BEL) BMC – 24. Geraint Thomas (GBR) Sky – 25. Chris Froome (GBR) Sky – 86. Michael Gogl (AUT) Trek, alle gleiche Zeit – 137. Gregor Mühlberger (AUT) Bora +1:44 Min. – 140. Lukas Pöstlberger (AUT) Bora 2:19

Gesamtwertung:

1. Van Avermaet 28:19:25 Std. – 2. Thomas +0:06 Min. – 3. Van Garderen 0:08 – 4. Julian Alaphilippe (FRA) Quick-Step 0:09 – 5. Philippe Gilbert (BEL) Quick-Step 0:15 – 6. Bob Jungels (LUX) Quick-Step 0:21 – 7. Rigoberto Uran (COL) Cannondale 0:48 – 8. Alejandro Valverde (ESP) Movistar 0:54 – 9. Rafal Majka (POL) Bora 0:55 – 10. Jakob Fuglsang (DEN) Astana 0:56 – 11. Richie Porte (AUS) BMC, gleiche Zeit.

Weiter:

14. Froome 1:05 – 72. Gogl 11:10 – 77. Mühlberger 12:02 – 106. Pöstlberger 18:32