Teheran – Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat das Volk aufgerufen, Widerstand gegen die Anti-Iran-Politik von US-Präsident Donald Trump zu leisten. "Wir dürfen uns jetzt von dieser Politik und dem ausgeübten Druck nicht einschüchtern lassen", sagte Rouhani am Samstag.

Das Volk und die Regierung sollten wie bei der Revolution vor rund 40 Jahren zusammenhalten. Nur so könne das Land die "Sabotageaktionen" der USA auch diesmal neutralisieren, fügte der iranische Präsident hinzu.

Rouhani will Linie treu bleiben

Trumps Politik steht nach Angaben Rouhanis "außer bei einigen wenigen Ländern" weltweit in der Kritik, auch bei den Verbündeten der USA. Der Iran werde trotz der Provokationen seiner außenpolitischen Linie treu bleiben und weiterhin auf Entspannung und Verständigung setzen, sagte der Kleriker.

Es ist unklar, ob Rouhanis Worte angesichts der Wirtschaftskrise im Land beim Volk auch Gehör finden. Der Wert der nationalen Währung sinkt und die Inflation steigt. Hinzu kommt der akute Wassermangel in einigen Provinzen bei Temperaturen über 40 Grad. Die Krise hat in der Hauptstadt Teheran sowie in Khorramshahr bereits zu Unruhen geführt.

Minister auf der Abschussliste

Rouhani sieht den Ausstieg Trumps aus dem Atomabkommen von 2015 und seine neuen Sanktionen gegen den Iran als Hauptursache für die Krise. Aber viele Menschen machen auch ihn und sein Wirtschaftsteam dafür verantwortlich. Rouhani müsse zumindest den Wirtschaftsminister und den Zentralbankchef entlassen. Beide stehen auch im Parlament auf der Abschussliste.

Trumps Iran-Politik könnte in der Islamischen Republik auch innenpolitische Konsequenzen haben. Nach vier Wahlpleiten in fünf Jahren wittern die Hardliner im Land wieder Morgenluft. (APA, 14.7.2018)