cover: Tropen

Was man mit gefakten Nachrichten alles anstellen kann, führt James Rayburn alias Roger Smith gewohnt brutal vor. Eine Amerikanerin befindet sich seit vielen Monaten in der Hand von Jihadisten. Ihre Videobotschaften zeigen ihren erbärmlichen Zustand, und transportieren die grundsätzliche Kritik, die Catherine an der Außenpolitik ihrer Heimat USA übt.

Opfer und "Verräterin" zugleich, wird sie bei einem Drohnenangriff getötet. Angeblich. Ihr Mann, ein mickriger Möchtegernschriftsteller, hat Vorteile von der Gefangenschaft seiner Frau. Endlich fällt auch für ihn ein bisschen Berühmtheit ab. Als ein pensionierter CIA-Mann eine Frau findet, die Catherine zum Verwechseln ähnlich sieht, dreht er zum Beweis, dass die Geisel noch lebt, ein Video. Nun ist die Verwirrung vollkommen und dazu angetan, politisch ein Chaos anzurichten.

Realität und Fake, Fake des Fakes, egal, in dieser Welt ist alles wahr und alles falsch. Rayburn ist da sehr konsequent und setzt dann noch einen drauf: ein bizarres, aber nicht unwahrscheinliches Drama, schlicht zum Gruseln. (Ingeborg Sperl, 16.7.2018)