Bild nicht mehr verfügbar.

Auf dem Weg zum Onkel Doktor.

Foto: reuters/pinca

Turin – Cristiano Ronaldo ist bei seiner Ankunft am medizinischen Institut von Juventus Turin von hunderten Fans gefeiert worden. Der Portugiese genoss unter "Cristiano, Cristiano"-Sprechchören ein Bad in der Menge und gab Autogramme. Dann unterzog er sich den obligatorischen Untersuchungen. Schon am frühen Montagmorgen hatten sich die Fans versammelt. Rund um das Stadion, in dem sich auch das Medizinzentrum befindet, wurden schärfste Sicherheitskontrollen ergriffen.

Nach den medizinischen Checks sollte der 33-Jährige das Juve-Sportzentrum besuchen und anschließend in Anwesenheit des Klubpräsidenten Andrea Agnelli seinen Vertrag unterzeichnen. 31 Millionen Euro netto wird Ronaldo in den nächsten vier Jahren erhalten. Um 18.30 Uhr ist eine Pressekonferenz im Agnelli-Saal im Juve-Stadion angesetzt.

Ronaldo war am Sonntagabend in seiner neuen sportlichen Heimat gelandet. Kurz vor 18 Uhr setzte der Neuzugang mit einer kleinen Maschine auf dem Flughafen Caselle von Turin auf. Begleitet wurde er von seiner Lebensgefährtin Georgina und Mutter Dolores.

Ursprünglich war Ronaldos Ankunft erst für Montag erwartet worden. Wie italienische Medien berichteten, speiste er am Abend mit den Juve-Spitzenmanagern und Joao Cancelo, dem portugiesischen Neuzugang von Valencia, im Restaurant eines renommierten Golfklubs in Turin.

Ronaldo-Mania

Nicht erst seit Montag liegt Turin im Ronaldo-Fieber – auch die Fußballfans außerhalb des Piemonts scheinen in Italien seit Tagen kein anderes Thema mehr zu kennen. Am Montag verdrängte CR7 auf der Titelseite der "Gazzetta dello Sport" sogar die WM-Helden aus Frankreich auf den zweiten Platz.

Der Transfer ist ein reines Spektakel, Ronaldo ist für Italien ein "Außerirdischer" und "Lottogewinn" zugleich. Juve-Coach Massimiliano Allegri ist überzeugt, dass die Alte Dame mit dem Torjäger zum ersten Mal seit 1996 wieder die Champions League gewinnen wird.

Doch nicht nur in sportlicher Hinsicht sind die Erwartungen an den Stürmer riesig. Ronaldo ist längst eine Marke, er ist ein Garant für klingelnde Kassen beim Merchandising und bei Sponsorenverträgen. Für den Turiner Traditionsverein ist die Ablösesumme an Real in Höhe von 112 Millionen Euro ein ungewohnt dicker Brocken – und hat finanzielle Bedenken aufgeworfen. Doch die Ausgaben könnten sich am Ende bezahlt machen.

Gescheiterter Streik

Als Flop erwies sich unterdessen ein angekündigter Streik in einem Fiat-Werk zu dem die kleine Gewerkschaft USB wegen des Mega-Transfers aufgerufen hatte. Nur fünf der 1700 Angestellten der Fabrik im süditalienischen Melfi seien dem Aufruf gefolgt, teilte ein Konzernsprecher am Montag mit. Fiat-Chrysler hat seinen Hauptsitz in Turin und gehört ebenso wie Juventus zu großen Teilen der Unternehmerdynastie Agnelli. (sid, red, 16.7.2018)