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Lidl reagiert auf massive Probleme mit seiner 500-Millionen-Euro-Software.

Foto: Reuters/Foeger

Der Lebensmitteldiskonter Lidl erlebt ein Fiasko bei seinem Software-System. Seit sieben Jahren entwickelt SAP für Lidl eine eigene Betriebssoftware, die bislang in Österreich, Nordirland und den USA getestet wurde.

Dort zeigte sich, dass das SAP-Produkt bei umsatzstarken Ländern für Probleme sorgt, weswegen es bisher nur in Nordirland, den USA und Österreich eingeführt wurde, wo Lidl vergleichsweise kleine Präsenzen hat. Obwohl das Projekt laut Experten schon insgesamt 500 Millionen Euro Entwicklungskosten verursacht hat, will sich Lidl nun von SAP trennen.

Hauseigene Lösung

"Lidl setzt 500 Millionen Euro in den Sand", titelt der Bayerische Rundfunk. In einem internen Schreiben soll Lidl den Mitarbeitern mitgeteilt haben, dass die Ziele der Software "nicht mit vertretbarem Aufwand" zu erreichen seien. Der dadurch entstehende Imageschaden dürfte auch für SAP enorm sein.

Umdenken

Die Zukunft bei Lidl ist jedenfalls ein Rückgriff auf die Vergangenheit: Statt der kostspieligen SAP-Lösung will Lidl fortan wieder sein altes Warenwirtschaftssystem weiterentwickeln. (red, 17.7.2018)