Das 800 Kilo schwere Mammut schwebte in der Nacht auf Mittwoch über dem Dach des Hauses der Natur.

Foto: APA/Barbara Gindl

Im Innenhof wird das lebensgroße Modell aus Fieberglas und Kunstharz aufgestellt.

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Die Arbeiter brachten die Mammutmama sicher zu ihrem Jungtier.

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Salzburg – Mammutmamas lassen ihre Babys nicht gern alleine. Um die 800 Kilo schwere Mama zu ihrem Nachwuchs zu bringen, musste in Salzburg ein Kran ran. Die lebensgroße Statue des Eiszeitriesen schwebte in der Nacht auf Mittwoch über der Stadt Salzburg, um in den Innenhof des Hauses der Natur gehievt zu werden. Sie ist Teil der dortigen neuen Dauerausstellung "Eiszeit und Klima", die im Herbst eröffnet wird.

Der Mammutsohn konnte ohne Probleme in den Innenhof gebracht werden. Doch die drei Meter große und 4,2 Meter lange Mama passte durch keine Tür, geschweige denn in den Lift. So wurde sie mit einem Baukran über das Dach in den Innenhof gehoben. Für die Mammutaktion wurde die Straße vor dem Haus der Natur ab Mitternacht für mehrere Stunden gesperrt und der Strom der Obusleitungen abgeschaltet.

Neuer Lebensraum im Haus der Natur

Der spanische Künstler Ramon López Ayats hat das Exponat angefertigt. Der studierte Biologe ist als Modellbauer auf ausgestorbene Arten spezialisiert. "Seine Modelle zeichnen sich durch eine besondere Lebendigkeit und Dynamik aus", sagte Museumsdirektor Norbert Winding. Das Mammut kommuniziere mit dem Jungtier, "die Haare wehen im Steppenwind". Drei Monate hat der Bildhauer an dem großen Mammut gearbeitet. Auch ein Höhlenlöwe, ein Hirsch und eine Hyäne wurde mit dem Mammutpaar aus Barcelona geliefert und finden nun im Haus der Natur einen neuen Lebensraum.

Die neue Ausstellung zeigt das Klima und die Lebensumstände im Eiszeitalter, das vor 2,6 Millionen Jahren begann und noch immer andauert. Vor 20.000 Jahren grasten Mammuts am Rand des mächtigen Salzachgletschers, Höhlenlöwen und Riesenhirsche durchstreiften die Steppe.

Für die Besucher des Hauses der Natur sind die Eiszeitbewohner nun lebensgroß aus Fiberglas und Kunstharz gefertigt zu bestaunen. Die Tiere sollen nun zumindest die nächsten 25 bis 30 Jahre im Innenhof stehen. Die Ausstellungsfläche des Hauses der Natur wird ab Herbst durch den Outdoor-Bereich erweitert.

Eröffnung der Sternwarte im August

Im August wird dann das nächste Großprojekt des Haus der Natur eröffnet. Die neue VEGA-Sternwarte auf dem Haunsberg im Flachgau steht kurz vor der Fertigstellung. Das modernes Observatorium mit zwei Spiegelteleskope soll ein offenes Haus für alle werden und neben der Forschung möglichst viele Menschen für Astronomie begeistern. (Stefanie Ruep, 18.7.2018)