Treffen Sie einen Menschen, der Ihr Nachbar oder Ihre Nachbarin sein könnte, aber ganz anders denkt als Sie!

Foto: Lukas Friesenbichler

Wann haben Sie das letzte Mal mit jemandem diskutiert, der eine gänzlich andere Meinung vertritt? Egal, ob in Freundeskreisen oder unter den engsten Arbeitskollegen: Wir neigen dazu, uns mit jenen Menschen zu umgeben, die unsere Ansichten teilen. Ein Phänomen, das in der heutigen Zeit durch die Informationsblasen der sozialen Medien noch verstärkt wird und für tiefe Bruchlinien in unserer Gesellschaft sorgt.

Mit "Österreich spricht" bringt DER STANDARD am 13. Oktober 2018 um 15 Uhr Menschen zusammen, die zwar Nachbarn sein könnten, jedoch möglichst unterschiedlicher Meinung sind. Ziel ist es, auf Augenhöhe über jene polarisierenden Themen zu diskutieren, die das Land spalten, und so Brücken zu schlagen. Seit dem Start haben sich bereits mehr als 9.000 Menschen für das Projekt angemeldet, und wenn Sie möchten, können Sie auch dabei sein! Beantworten Sie dazu einfach diese Fragen, und melden Sie sich an:

Mauern niederreißen

Es ist nämlich so: Die Gesellschaft driftet auseinander. Zwischen den politischen Lagern werden Mauern hochgezogen. Vermeintlich soziale Medien dividieren Menschen auseinander. Like für Like in links und rechts. Wer die eigenen Ansichten nicht teilt, wird ausgeblendet, und wir ziehen uns in Meinungsblasen zurück. Nachrichten, die wir nicht lesen wollen, werden als Fake-News aussortiert. Für die einen ist Österreich ein Land der Glückseligkeit, für die anderen ein Ort der Zukunftsängste. So prägen tiefe politische, kulturelle und soziale Gräben die Realität. Immer öfter scheinen wir selbst jene Menschen nicht mehr zu verstehen, die in unmittelbarer Umgebung von uns leben.

Dagegen wollen wir etwas unternehmen! Am 13. Oktober wird DER STANDARD um 15 Uhr in Österreich lebende Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Menschen, die Nachbarn sein könnten, aber ganz anders denken. Sie sollen sich im Café, beim Heurigen, im Lokal nebenan, am Hauptplatz oder im Park treffen und persönlich über das vermeintlich Unverständliche diskutieren. So werden sie, bei allen Differenzen, vielleicht die Beweggründe und Argumente gegensätzlicher Weltanschauungen verstehen lernen und die Bruchlinien, die sie trennen, zumindest ein wenig überqueren.

So nehmen Sie teil

Wenn Ihr Interesse geweckt wurde, Sie in Österreich leben und volljährig sind, können Sie bis zum Anmeldeschluss am 26. September ganz einfach teilnehmen: In einer Vielzahl von Artikeln auf derStandard.at finden Sie kleine Boxen, die Ihnen nach Beantwortung der ersten Frage noch weitere Fragen zu brisanten Themen stellen.

Leserinnen und Leser, die alle Fragen beantworten und uns die benötigten Informationen zur Teilnahme hinterlassen, werden in eine Datenbank aufgenommen. Ein Algorithmus setzt anschließend Paare aus Teilnehmern und Teilnehmerinnen zusammen, die möglichst nahe beieinander wohnen, aber möglichst unterschiedlicher Meinung sind. Wir melden uns daraufhin per E-Mail bei Ihnen. Und wenn Sie und Ihr Gegenüber zustimmen, bringen wir Sie beide für ein Treffen am 13. Oktober um 15 Uhr in Kontakt, damit Sie in Diskurs treten können.

Öffnen Sie uns die Augen

In anschließenden Erfahrungsberichten können Teilnehmer und Teilnehmerinnen schildern, wie es war, einen Menschen mit konträren Ansichten kennenzulernen. Zu welchen Erkenntnissen ist man gelangt? Konnte man einander gedanklich näherkommen, oder ist man im Streit auseinandergegangen?

Die spannendsten User-Beiträge sowie redaktionelle Reportagen, Datengeschichten und multimediale Produktionen werden infolge dessen im Rahmen des 30-Jahr-Jubiläums des STANDARD online und in der Zeitung veröffentlicht. (Zsolt Wilhelm, 10.8.2018)