Chicago – Bei dem Bootsunglück auf einem See in den USA sind neun Mitglieder einer Familie ums Leben gekommen. "Mein Herz ist sehr schwer. Von uns elf haben nur zwei überlebt, ich und mein Neffe", sagte die in einem Krankenhausbett liegende Tia Coleman am Freitag (Ortszeit) mit gebrochener Stimme dem Fernsehsender Fox 59. Insgesamt starben bei dem Unglück 17 Menschen im Alter von ein bis 70 Jahren.

"Ich habe alle meine Kinder verloren. Ich habe meinen Mann verloren. Ich habe meine Schwiegermutter und meinen Schwiegervater verloren", sagte Coleman weiter. Die Zeitung "New York Times" berichtete unter Berufung auf ein weiteres Familienmitglied, Carolyn Coleman, bei dem Unglück seien drei Generationen gestorben, darunter vier Kinder. Die Familie habe für ihren jährlichen Ausflug einen Minibus gemietet und sei nach Branson gefahren.

Keine Rettungswesten

Tia Coleman sagte dem Sender aus Indianapolis, der Kapitän des Ausflugsschiffes habe zu Beginn der Reise gesagt, dass sie keine Rettungswesten benötigen würden. Das Wasser habe zunächst nicht bedrohlich ausgesehen.

Das Ausflugsboot auf dem Table-Rock-See im Bundesstaat Missouri war am Donnerstag von dem Unwetter überrascht worden. Bei dem Unglücksboot handelte es sich um ein sogenanntes Amphibienfahrzeug, das sowohl an Land fahren als auch schwimmen kann. An Bord befanden sich nach Angaben der Behörden 31 Menschen. Mehreren gelang es, das Ufer zu erreichen.

Der künstlich angelegte Table Rock Lake nahe der Stadt Branson im Süden des Bundesstaates Missouri ist ein beliebtes Urlaubsziel mit zahlreichen Touristenattraktionen, darunter auch die mit den Amphibienfahrzeugen angebotenen "Ride the Ducks"-Touren. (APA, 21.7.2018)