Zombies, Klimakastrophe, Meteroiten: Superreiche wollen sich auf den Weltuntergang vorbereiten.

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Douglas Rushkoff beschäftigt sich mit der Zukunft. Er schrieb über Konflikte zwischen Einwohnern des Silicon Valleys und Google, über die Open Source Democracy und über Zehn Gebote für das digitale Zeitalter. Der US-Amerikaner ist als Dozent tätig, regelmäßig berät er Unternehmen oder gibt auf Konferenzen Einblicke in sein Denken. Da überraschte es ihn nicht, als er wieder einmal zu einem runden Tisch eingeladen wurde.

Fünf Superreiche

Doch dieses Mal war etwas anders: Erstens wurden die paar Stunden Arbeitszeit mit einer Gage abgeglichen, die einem halben Jahresgehalt von Rushkoffs Tätigkeit an der City University of New York entspricht. Außerdem erwartete ihn keine Halle voller Manager, sondern lediglich fünf Superreiche. Sie wollten wissen, wie sie den Weltuntergang überleben können.

"Der Event"

Rushkoff hat seine Erlebnisse nun in einem Blogbeitrag auf "Medium" zusammengefasst, der vom "Guardian" abgedruckt wurde. Laut seiner Darstellung wollten die Superreichen vor allem wissen, wie sie nach der Apokalypse ("dem Event") die Kontrolle über ihre Sicherheitskräfte behalten können. Sollten sie Essensvorräte in einem Tresor verstecken, dessen Code nur sie kennen? Oder sollten sie in die Entwicklung von Robotern investieren?

Mars

Für Rushkoff waren diese Überlegungen entsetzlich. "Es geht bei der Zukunft der Technologie oft nurmehr darum, wie man Fliehen kann", schreibt er. Dabei denkt er etwa an die Pläne von Tesla-Chef Elon Musk, den Mars zu kolonisieren. Oder an die Idee von Ray Kurzweil, sein Gehirn auf einen Computer hochzuladen.

Wenn man sich die technologische Entwicklung der vergangenen Jahre ansieht, ist das Bild trist, kommentiert der Dozent: IT-Hersteller setzen auf Zulieferer, die sklavenähnliche Arbeitsbedingungen erlauben. Auch im Westen ist Ausbeutung der Arbeitskräfte an der Tagesordnung; dazu kommt die Umweltverschmutzung durch Tech-Müll und den Abbau von Rohstoffen. (red, 10.8.2018)