Alois Schwarz bei seiner Vorstellung als neuer Diözesanbischof in St. Pölten.

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St. Pölten / Klagenfurt – Jetzt soll es der Vatikan richten. Der neue St. Pöltner Bischof Alois Schwarz hat sozusagen die Notbremse gezogen. Er hat eine Sachverhaltsdarstellung der aktuellen Entwicklungen in seiner früheren Diözese Gurk-Klagenfurt an die vatikanische Bischofskongregation geschickt, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Alois Schwarz war ab 2001 Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, bis er im Mai 2018 zum Bischof von St. Pölten ernannt worden ist. Es ist wohl eine Mischung aus wilden Gerüchten, Behauptungen und Vorwürfen, auf die Rom eine Antwort finden muss. Für Aufsehen hat Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger – bis zur Bestellung eines neuen Bischofs Leiter der Diözese – gesorgt, der Schwarz im Zusammenhang mit dem bischöflichen Mensalgut kritisiert hat. So blieb dieses etwa jahrelang ungeprüft. Guggenberger hat eine Wirtschaftsprüfungskanzlei beauftragt, die Vorgänge zu untersuchen.

Vertrauen wiederherstellen

Es war auch Guggenberger, der in seiner Stellungnahme nach seiner Wahl erklärt hatte, das "verlorengegangene Vertrauen in die Diözesanleitung" wiederherstellen zu müssen. Immer wieder waren in der Ära Schwarz negative Meldungen über seinen Führungsstil aufgetaucht. Es habe ein "Klima der Angst" geherrscht, hieß es etwa. Bischofssekretär Franz Zlanabitnig schmiss nach 26 Jahren in dieser Funktion hin. Generalvikar Gerhard Kalidz musste den Posten räumen. Dazu kamen Gerüchte über ein "Küchenkabinett", dem der Bischof besonders vertraue, bis zur angeblichen Verletzung des Zölibats.

Schwarz selbst wies alle Anschuldigungen stets zurück. Am Mittwoch hieß es, er werde die laufende mediale Diskussion nicht kommentieren. Der Bischof warte auf die Reaktion aus Rom. Und: Vor allem wolle er sich auf seine neuen Aufgaben als Diözesanbischof von St. Pölten konzentrieren. (APA, red, 1.8.2018)