Telegram wurde offenbar von iranischen Behörden ins Visier genommen

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Der beliebte Messenger Telegram dürfte am Montag für kurze Zeit ins Netz des iranischen Geheimdienstes geraten sein. Der globale Datenverkehr der App wurde über den staatlichen iranischen Provider geleitet, statt über die deutschen Server von Telegram. Das bedeutet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, dass iranische Behörden mitlesen konnten, wer wann mit wem über Telegram kommuniziert hat.

Manipulation

Genaue Informationen dazu, wer betroffen war, sind noch nicht bekannt. Der Telegram-Verkehr floss über den Iran, weil dessen staatlicher Provider im Routing-Protokoll BGP "die Verantwortung über 256 IP-Adressen übernommen hat – einige davon gehören zum Netz des Messengers Telegram", erklärt Heise. Ein Zufall dürfte ausgeschlossen werden, eher ist von einer Manipulation auszugehen.

Nicht sicher

Telegram ist auch im Iran sehr beliebt, regelmäßig wird die App gesperrt. Nachrichten sind dort transportverschlüsselt, aber nur auf expliziten Wunsch der Nutzer Ende-zu-Ende verschlüsselt. Deshalb gilt Telegram im Vergleich zu Signal oder WhatsApp als weniger sicher. (red, 1.8.2018)