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Die Opposition rief Anhänger auf die Straße, um mit Krawall und Steinen gegen ein Wahlergebnis zu demonstrieren, das es noch gar nicht gab.

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Wie die Wahl ausgeht, war eigentlich fast egal. Was Simbabwe nach mehr als 30 Jahren Robert Mugabe nun wirklich brauche, sagten fast alle Experten, sei Vertrauen: Vertrauen der Bürger in ihre politischen Vertreter, Vertrauen, nicht niedergeknüppelt zu werden, wenn sie ihre Meinung sagen. Und das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft, dass nun endlich Stabilität einkehrt. Es hat nicht einmal bis zur Verkündung der Wahlresultate gedauert, um all das wieder zu zerstören.

Leider ist das alles keine Überraschung. Schon vor dem Urnengang hat sich angekündigt, dass es Probleme geben würde. Zwar durfte die Opposition erstmals seit Jahren im Vergleich ungehindert ihre Meinung sagen – die Wahlkommission tat aber zu wenig, um der Sorge entgegenzutreten, sie sei ein verlängerter Arm der militärgestützten Putschregierung von Präsident Emmerson Mnangagwa. Dass sie dann mehrere Tage brauchte, um offensichtlich schon vorhandene Resultate zu verkünden, verstärkte den Eindruck.

Auch die Opposition agiert unklug. Sie rief Anhänger auf die Straße, um mit Krawall und Steinen gegen ein Ergebnis zu demonstrieren, das es noch gar nicht gab. Ihr Chef, Nelson Chamisa, rief sich ohne Beweise zum Sieger aus. Das alles erlaubt der Armee aber nicht, auf Demonstranten zu schießen. Dass sie es tut, zeigt, dass sie Eskalation sucht – womöglich, um ihre Regierung, die sie gemeinsam mit Mnangagwa führt, als Alternative zum Chaos darzustellen. (Manuel Escher, 2.8.2018)