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Uber: Unfaires Geschäftsmodell

Foto: ap/Richard Drew

Auf den ersten Blick wirkt Uber natürlich wie der Heilsbringer einer ganzen Branche. Die App ist modern, das Marketing erfrischend, Kundenorientiertheit wird groß geschrieben. Das Unternehmen macht vieles richtig. Und – wie Markus Sulzbacher in seinem Kommentar "Uber: Die Zeit der Taxis ist vorbei" richtig schreibt – die Fahrten sind auch noch sehr billig. Um genau zu sein, sind sie unfassbar billig. Als Unternehmer drängt sich eine Frage auf: Wie kann das funktionieren?

Die Antwort ist schlicht und ergreifend: Wenn etwas so billig ist, nimmt jemand anderer Schaden. In diesem konkreten Fall sind das auf der einen Seite die Fahrer, die mit geringen Stundenlöhnen auskommen müssen. Auf der anderen Seite der Staat Österreich selbst. Denn: das Unternehmen zahlt in Österreich wenig bis gar keine Steuern. Mit Lohn-, und Sozialdumping und der bewussten Umgehung der herrschenden Gesetzgebung ist es leicht, billiger als die Konkurrenz zu sein.

Von Uber lernen

Von Uber kann man trotzdem viel lernen – die schon angesprochene Modernität sollte Vorbild für die Taxibranche sein. Derzeit wird darum intern intensiv an Qualitätsverbesserungen gearbeitet. Gleichzeitig müssen die Gesetze an die neuen Marktbedingungen – für Taxis und Uber – angepasst werden und es muss darauf verstärkt geachtet werden, dass diese auch eingehalten werden. Dazu laufen bereits Gespräche. Nicht die Zeit der Taxis ist vorbei, sondern hoffentlich schon bald die der unfairen Rahmenbedingungen in der gesamten Branche. (Davor Sertic, 2.8.2018)