Nikos Toskas, Vize-Minister für Katastrophenschutz, ist nach den verheerenden Waldbränden zurückgetreten.

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Athen – Nach den verheerenden Waldbränden in Griechenland mit fast 90 Toten ist der Vize-Minister für Katastrophenschutz zurückgetreten. Regierungschef Alexis Tsipras habe das entsprechende Gesuch von Nikos Toskas am Freitag angenommen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit. Tsipras stand unter Druck, personelle Konsequenzen aus den verheerenden Bränden zu ziehen.

Am 23. Juli waren in der Umgebung der Hauptstadt Athen Waldbrände ausgebrochen, die sich rasend schnell ausbreiteten und unter anderem den Badeort Mati erreichten. 88 Menschen starben. Die Opposition wirft der Regierung Versagen bei der Warnung der Bevölkerung und der Evakuierung der betroffenen Gebiete vor.

Opfer weiter in Lebensgefahr

Toskas erklärte, er habe Tsipras bereits unmittelbar nach der Brandkatastrophe seinen Rücktritt angeboten. Der Regierungschef habe ihn aber angewiesen, bis zum Ende der Notsituation zu bleiben.

Die für die öffentliche Sicherheit zuständigen Behörden waren auch deshalb in die Kritik geraten, weil tagelange Verwirrung über die exakte Zahl der Toten herrschte. Sie war zwischenzeitlich mit mehr als 90 angegeben worden, wurde später aber wieder auf 88 gesenkt. Ein Mensch wird vermisst. Rund 40 Menschen befinden sich noch im Krankenhaus, neun von ihnen schweben in Lebensgefahr. (APA, 3.8.2018)