Die Einführung der neuen Abgasnorm trifft nicht nur die Autobauer, sondern gerade in Österreich auch die Kunden. Mit dem strengeren Prüfzyklus kehrt mehr Transparenz bei den Verbrauchsangaben ein, doch dieser Nutzen wird von allen Seiten teuer erkauft.

In Deutschland mieten manche Autobauer riesige Flächen an, weil sie Fahrzeuge auf Halde produzieren, für die es noch keine Abnahme im neuen WLTP-Zyklus (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) gibt. Die Tests stehen etwa deswegen aus, weil Prüfstände ausgelastet sind und jede Ausstattung eines Modells eigens getestet werden muss. Dazu kommt, dass die EU die Realbetriebsmessung kurzfristig um ein Jahr vorverlegt hat, was den Herstellern Kopfzerbrechen macht, die mit dem Einbau von Partikelfiltern bei Benzinern noch ein Jahr warten wollten, um ein paar Cents auf Kosten der Umwelt zu sparen.

Aber auch Kunden, die ab dem 1. September einen Neuwagen bei uns kaufen, zahlen ordentlich für die Neuerung. Bei rund 20 Prozent dürfte der ermittelte Mehrverbrauch pro Auto nun liegen. Und dieser neue Wert gilt als Berechnungsgrundlage für die Nova, die Normverbrauchsabgabe.

Auch wenn es eine Übergangslösung von einem Jahr gibt, in der auf den alten Prüfzyklus zurückgerundet wird, steigt die Nova schon um einige Prozent. In einem Jahr zahlt man dann leicht 20 Prozent mehr Nova. Mitunter sogar für ein Auto, das man jetzt noch günstiger kaufen kann. (Guido Gluschitsch, 5.8.2018)